Für Griechenland beginnt heute ein weiterer Countdown, diesmal jedoch der endgültige. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben deutlich gemacht: Wenn bis Sonntag keine endgültige Einigung zwischen Athen und Brüssel gefunden wird, wird es keinen Raum mehr für Interventionen geben und ein Zahlungsausfall wird unvermeidlich sein.
Mal sehen, was die nächsten Etappen der Reise sind:
– BIS HEUTE, DONNERSTAG, 9. JULI
Die Regierung von Alexis Tsipras muss heute bis Mitternacht eine detaillierte Liste der Reformen vorlegen, die sie im Austausch für den neuen Hilfsplan internationaler Gläubiger zu verabschieden gedenkt. Laut Gerüchten griechischer Medien hätte das Manöver einen Wert von 12 Milliarden Euro und würde – wie gestern von Tsipras selbst im Europaparlament erwartet – auch erhebliche Eingriffe an der Renten- und Mehrwertsteuerfront beinhalten.
– FREITAG, 10. JULI
Morgen treffen sich die Vertreter der ehemaligen Troika (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds), die sich zur Möglichkeit eines erneuten Eingreifens des Rettungsfonds ESM äußern müssen. Auf der Grundlage dieses Urteils werden die Gläubiger die Vorschläge von Tsipras bewerten.
– SAMSTAG, 11. JULI
Andererseits tagt am Samstag die Eurogruppe: Die Finanzminister der Eurozone müssen die Vorgespräche über die von Athen vorgeschlagene Einigungshypothese führen.
– SONNTAG, 12. JULI
Am Tag darauf, Sonntag, findet ein Doppeltermin mit dem Europäischen Rat statt: Zunächst treffen sich nur die Staats- und Regierungschefs der Eurozone, dann wird der Gipfel auf die gesamte EU 28 ausgeweitet.
– MONTAG, 13. JULI
Eine andere Eurogruppe wird die Bühne betreten, um die Folgen dessen zu bewerten, was am Sonntag passiert ist, sei es der Umgang mit dem Bankrott oder die Organisation eines neuen Rettungspakets für Griechenland.
– MONTAG, 20. JULI
Es ist der nächste Finanztermin für Athen: Bis zu diesem Termin soll Griechenland 3,5 Milliarden Euro an die EZB zahlen.