Teilen

NUR BERATEN – Lohnt es sich noch, in US-Aktien zu investieren? Das sagen uns die Quartalsberichte

VON ADVISE ONLY, PERSÖNLICHER FINANZBLOG FÜR INVESTOREN UND SPARER – US-Aktien gehören dieses Jahr zu den beliebtesten Anlageideen – Doch die vorläufige Schätzung des BIP hat die Erwartungen enttäuscht – Das Finanzklima bleibt günstig und die Preise sind an die Fundamentaldaten angepasst.

NUR BERATEN – Lohnt es sich noch, in US-Aktien zu investieren? Das sagen uns die Quartalsberichte

Zu den beliebtesten Anlageideen für 2014 zählen US-Aktien. Dieser Glaube basiert auf drei Grundpfeilern:

  1. Erholung der Wirtschaft;

  2. Gewinnwachstum;

  3. Bewertungen im Einklang mit den Fundamentaldaten.

Doch die vorläufige BIP-Schätzung hat die Erwartungen enttäuscht (0,1 % auf Jahresbasis, verglichen mit 2,6 % im Vorquartal), der Dollar kämpft um eine dauerhafte Aufwertung und der Markt bevorzugt weiterhin europäische Aktien (insbesondere solche aus der „Peripherie“, wie z. B Borsa Italiana).

Das Glas scheint halbvoll zu sein. Für 91 % der Unternehmen im S&P500-Index endete das erste Quartal des Jahres im Einklang mit einer allmählichen Verbesserung der Aktivität. Tatsächlich stiegen insgesamt sowohl der Umsatz (+2,7 % im Jahresvergleich) als auch der Gewinn pro Aktie (EPS, entspricht 2,2 % im Jahresvergleich) im Vergleich zum ersten Quartal 2013 und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen.

Die Gesamtwachstumsrate des Umsatzes verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal, aber die Anzahl der Branchen, in denen der Gewinn je Aktie stieg, verschlechterte sich. Wenn wir jedoch einige spezifische Aspekte einzelner Aktionen ausschließen, sind die Ergebnisse recht homogen. Wir sehen zwei gegensätzliche Fälle.

Das EPS-Wachstum von 30,9 % im Telekommunikationssektor (links) ist größtenteils Verizon zuzuschreiben; Wenn wir es ausschließen, sinkt das EPS des Sektors auf 1,0 %. Im entgegengesetzten Extrem (rechts), wenn man zwei Giganten wie die Bank of America und JP Morgan aus dem Finanzsektor ausschließt, verbessert sich das EPS-Wachstum deutlich (von -3,0 % auf 6,0 %).

Wenn wir uns nicht auf die 500 Unternehmen des S&P500-Index beschränken, sondern einen breiteren Index betrachten, der sich aus 3.000 US-Unternehmen aller Größenordnungen zusammensetzt (Russel 3000), sind die Gesamtergebnisse weiterhin ermutigend: Umsatz + 3,8 % und Gewinn Anteil +3,7 %.

Wenn man außerdem die verschiedenen Berichte über die Telefonkonferenzen zwischen Analysten und Management im Rahmen der Präsentation der Unternehmensergebnisse liest, taucht der Faktor „Schlechtwetter“ mit gewissenhafter Regelmäßigkeit auf: Dies deutet darauf hin, dass die Ergebnisse noch überzeugender hätten sein können. Der „Ton“ dieser Beziehungen ist jedenfalls insgesamt positiv, sowohl mit Blick auf die USA als auch im Aufschwung in Europa.

Da sich der S&P500-Index einem Allzeithoch nähert, gehen die Ansichten der Marktteilnehmer zunehmend auseinander. Die Bullish (diejenigen, die einen weiteren Anstieg der Aktienkurse erwarten) sind davon überzeugt, dass die Erholung bereits ab dem zweiten Quartal einsetzen wird, während die Bearish (die Bärischen) sich mit den Schwachstellen der US-Wirtschaft (Privatverschuldung und Arbeitslosigkeit) befassen.

Was am Ende passieren wird, weiß ich leider nicht, aber um nicht in den sogenannten „Confirmatory Bias“ zu geraten, also sich nur auf die Fakten zu konzentrieren, die die eigene These bestätigen, ist es besser, die Messlatte gerade zu halten. Bleiben Sie daher unserem Investmentprozess treu, der ein sorgfältiges Risikomanagement sowie einen Value-Ansatz bei der Auswahl der Aktien und Anlageklassen umfasst.

Laut unseren Analysetools bleibt das Finanzklima unterstützend und die Preise sind an die Fundamentaldaten angepasst. Wenn wir ehrlich sein wollen, gibt es in Europa mehr Risikofaktoren als in den USA.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, US-Aktien im Portfolio zu halten.

Bewertung