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Griechenland, Verschärfung des Konsums, Privatisierungen und Lohnkürzungen, um aus der Krise herauszukommen

Der griechische Ministerrat billigt ein neues Maßnahmenpaket, um das Land vor dem Staatsbankrott zu bewahren. Die Privatisierung der Post und der Häfen von Thessaloniki und Piräus ist auf dem Weg.

Griechenland, Verschärfung des Konsums, Privatisierungen und Lohnkürzungen, um aus der Krise herauszukommen

Öffentliche Lohnkürzungen, Verbrauchsteuererhöhungen, berufliche Liberalisierung und Privatisierung. Dies ist das Rezept der Papandreou-Regierung, um die Vertrauenskrise in Bezug auf die griechischen Schulden zu lindern. Der Ministerrat hat heute Nachmittag ein Manöver festgelegt, das sich nun der Kontrolle des Parlaments stellen muss, wo die Pasok-Sozialisten mit sechs Sitzen eine relativ deutliche Mehrheit haben.

Auf der Einnahmenseite wird die Verbrauchsteuer auf alkoholische Getränke und Erdgas erhöht. Die besondere Steuerregelung für Heizöl endet und die Steuer auf den Besitz von Kraftfahrzeugen wird um 20 % erhöht. Was die öffentlichen Ausgaben anbelangt, zeichnet sich ein neuer Anstoß für Zusatzrenten und Produktionsprämien ab, und außerordentliche Anreize für Beschäftigte im öffentlichen Dienst werden abgeschafft.

Ab dem 2. Juli tritt ein „Sheeting“ in Kraft, das 136 Berufe liberalisiert, die heute durch Register, begrenzte Zahlen und geografische Segmentierungsregeln reguliert sind. Die Öffnung betrifft Taxifahrer, Physiotherapeuten, Psychologen, Immobilienmakler und Handwerker, betrifft jedoch nicht die politisch sensibelsten Gruppen wie Anwälte, Notare und Zahnärzte, die zu einem späteren Zeitpunkt einer Reform unterliegen werden.

Ausländische Investoren legten großen Wert darauf, welche Staatsunternehmen privatisiert werden sollten. Nach Angaben eines hochrangigen Beamten gegenüber Reuters und Berichten auf den Websites griechischer Zeitungen handelt es sich bei den ersten Stücken, die die griechische Regierung an Privatpersonen verkaufen wird, um die strategischen Häfen von Piräus und Thessaloniki. Ebenfalls zum Verkauf stehen die Finanzabteilung der Hellenic Postbank und das Telekommunikationsunternehmen Ote. In einer zweiten Phase wird der Verkauf des staatlichen Strommonopolisten PPC, der Opap-Lotterien und des städtischen Wasserversorgungsunternehmens von Athen eingeleitet.

Die griechische Exekutive will im Einvernehmen mit der EU, der EZB und dem IWF 50 Milliarden Euro aus Privatisierungen einsammeln. Bisher hat Griechenland von der Troika Kredite in Höhe von 110 Milliarden Euro erhalten, um eine Umstrukturierung der Staatsschulden zu verhindern. (fs)

www.tovima.gr
www.kathimerini.gr

www.tanea.gr

 

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