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Red Bull, das Imperium des Extremsports

Die Leistung des Österreichers Felix Baumgartner ist nur die jüngste Verbindung mit Red Bull im Bereich des Extremsports – die Marke Red Bull ist nicht nur F1-Weltmeister und Sponsor von 5 Fußballmannschaften, sondern gibt auch 600 Veranstaltungen ihren Namen weltweit: von Red Bull Cliff Diving bis Red Bull Crashed Ice.

Red Bull, das Imperium des Extremsports

Red Bull verleiht also richtig Flügel. Das zwischen Felix Baumgartner und dem österreichischen Unternehmen, das dort das chemischste Getränk herstellt, eine perfekte Partnerschaft: Der Sprung des 43-Jährigen aus der Stratosphäre (39 Meter) durchbrach als einziger Mensch die Schallmauer eine weitere erfolgreiche Marketingaktion durch das Zeichen des roten Stiers.

Doch wie weit dehnt sich das Sportimperium von Red Bull aus? Die Etappen des Aufstiegs nachzuzeichnen, ist die französische Zeitung Le Monde, die sich daran erinnert, wie das 1984 von dem damals 40-jährigen Österreicher Dietrich Mateschitz gegründete Unternehmen, das sich jetzt zur Hälfte im Besitz des thailändischen Geschäftsmanns Chaleo Yoovidhya befindet, hat in einem Vierteljahrhundert 35 Milliarden Dosen verkauft (4,6 Milliarden allein im Jahr 2011) und ein Umsatz von 4,25 Milliarden Euro, in 164 Ländern und mit Arbeitsplätzen für fast 9 Menschen.

30 % des Umsatzes stammen aus Investitionen im Bereich Sport, der seit jeher das Aushängeschild eines Unternehmens ist, dessen Bekanntheit weit über das süße und geheimnisvoll energiegeladene Getränk hinausgeht sein Erfinder der reichste Mann Österreichs mit einem von Forbes auf 4,05 Milliarden Euro geschätzten Vermögen (was ihn auf Platz 193 unter den Geizhälsen des Planeten platziert) und komplett mit einer 1.000 qm großen Residenz in Salzburg und einer eigenen paradiesischen Insel im Pazifik.

Meist, Red Bull ist derzeit das beste Team in der Formel 1, der gerade 8 Jahre nach seinem Debüt (Alonso erlaubt) den dritten Fahrertitel in Folge mit Sebastian Vettel und auch den Konstrukteurstitel zu gewinnen beginnt, als Mateschitz im sehr knappen Jahr 2004 den alten Jaguar und ein Jahr übernahm verdoppelte es später und verwandelte Minardi in Red Bull.

Red Bull ist jedoch nicht nur Formel 1: es ist jetzt eine echte Marke, die 500 Athleten verschiedener Disziplinen und rund 600 Sportveranstaltungen auf der ganzen Welt vereint. Ja, denn Mateschitz begnügt sich nicht damit, wie bei den meisten Sponsoren sein Firmenlogo auf das Trikot irgendeiner Fußballmannschaft zu stempeln, sondern will zum Protagonisten eines ganzen Events oder gar einer Sportdisziplin werden. Oder zumindest den Mannschaften den Namen geben, mit denen sie ihre Marke assoziiert, wie im Fall der Fußballklubs Red Bull Salzburg, New York Red Bulls, Red Bull Leipzig sowie Red Bull Brasil und Red Bull Ghana, die als Kindergärten fungieren für ihre jeweiligen Nationalmannschaften.

Und dann ist da noch die Leidenschaft für Extremsport, eine der ersten Lieben, die nach Baumgartners Kunststück in den Vordergrund trat, aber schon seit Jahren mit dem Spektakulären existierte Red Bull Klippenspringen, wo die mutigsten Taucher der Welt von fast 30 Meter hohen Plattformen springen, die an den unterschiedlichsten Orten positioniert sind: von den steilen Klippen von Wales über das Canyon-Tal im Oman bis hin zu den Terrassen moderner Gebäude in Boston. Das Leitmotiv ist daher das hohe Risiko und der Sprung ins Leere, wie der von Baumgartner oder auch wie die luftigen Wechselfälle der Red Bull Air Race, zwischen den Wolkenkratzern von New York oder rund um den Zuckerhut in Rio de Janeiro, ganz zu schweigen von den verrückten Freestyle-Motocross-Stunts der Red Bull X-Fighters.

Die Marke des Energy-Drinks, die unter anderem als Testimonial die Rallye-Champion Sebastien LoebAuch die amerikanische Skifahrerin Lindsey Vonn und der BMX-Flat-Weltmeister Matthias Dandois sowie der französische Bastler Luc Alphand (Ski- und damaliger Paris-Dakar-Meister mit Autos) verschmähen den Wintersport nicht. Es genügt, das Unglaubliche zu erleben, um es zu glauben Red Bull Crashed Eis, ein ganz besonderer Eislaufwettbewerb, bei dem sich die Wettkämpfer gegenseitig auf einem Weg an der Grenze des Machbaren herausfordern, alle Kurven und Unebenheiten, und das ohne Kompromisse. Noch extremer.

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