Teilen

DEUTSCHLAND - Wer ist Steinbrück, Schmidts Schützling und Elfmeter, von der SPD auserwählt, um Merkel herauszufordern?

Die deutschen Sozialdemokraten haben Helmut Schmidts Schützling auserkoren, den Kanzler bei den Wahlen im nächsten Jahr herauszufordern: Steinbrück ist ein Strenge, ein entschlossener, bissiger und zuweilen unhöflicher Mann – wenn er klar gewinnt, wird er neuer Bundeskanzler, sonst er wird die Entstehung einer Großen Koalition begünstigen.

DEUTSCHLAND - Wer ist Steinbrück, Schmidts Schützling und Elfmeter, von der SPD auserwählt, um Merkel herauszufordern?

Es liegt an Peer Steinbrück, Angela Merkel im September 2013 das Kanzleramt zu entziehen. Die Ankündigung erfolgte am Freitag während einer gemeinsamen Pressekonferenz der sozialdemokratischen Troika, bestehend aus Parteichef Sigmar Gabriel, Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück selbst.

Die Entscheidung lag in der Luft, denn erst am vergangenen Mittwoch hatte der ehemalige Finanzminister der Großen Koalition ein Dokument zur Regulierung der Finanzmärkte vorgelegt, das den Beigeschmack eines Programms für die nächste Legislatur hatte. Am Freitag kam die Bestätigung. Eine unerwartete Bestätigung zumindest was die Wahl der Zeiten betrifft. Tatsächlich hatte die SPD versprochen, den Vorbehalt der Kandidatur bis Ende des Jahres oder spätestens nach den niedersächsischen Wahlen im Januar aufzuheben. Der Druck von Presse und Fernsehen einerseits und die Angst, gegenüber der CDU, die bis dato zehn Punkte Vorsprung hat, weiter an Boden zu verlieren, veranlassten die Sozialdemokraten, die Reihen zu schließen und übereilt den Namen des Herausforderers zu wählen. Formal handelt es sich noch um einen Nominierungsvorschlag: iParteichef Gabriel wird den Namen Steinbrück vor den Bundesversammlungen der Partei vorschlagen. Die Zustimmung der Kollegen gilt jedoch mittlerweile als selbstverständlich.

Entschlossen, bissig, manchmal unhöflich, Steinbrück macht keinen Hehl daraus, ein Mann des Establishments zu sein, wenig geliebt von der Basis und den Jugendorganisationen der Partei. Zugehörigkeit zum rechten Flügel, der Seeheimer Kreis, unterstützte als Protegé von Helmut Schmidt den Reformkurs von Gerhard Schröder zur Zeit der großen Koalition. Gehört zu den überzeugtesten Befürwortern eines ausgeglichenen Haushalts, als Minister hat er tatsächlich die öffentlichen Finanzen wiederhergestellt, die Unternehmenssteuern gesenkt und das Rentenalter auf 67 Jahre angehoben. Trotz seines Rufes als rigoroser Mann und unbeugsamer Hüter der Staatskasse erfreute sich Steinbrück großer Beliebtheit beim gesamten germanischen Kurfürstentum, aber auch bei seinen Gegnern.

Und das, obwohl er, wie ein junger CDU-Abgeordneter gestern betonte, noch nie in seinem Leben eine Wahl gewonnen hat. 2002 übernahm er die Führung des Landes Nordrhein-Westfalen, drei Jahre später wurde er beim Wahltermin brutal geschlagen. Diese Niederlage im Zuge der Proteste für die gerade beschlossene Sozialstaatsreform bedeutete auch das Ende der rot-grünen Regierung Gerhard Schröder auf Bundesebene. Und daher kommt es Steinbrück will heute neu anfangen: von einem Bündnis aus Sozialdemokraten und Umweltschützern. Das Gefühl ist jedoch das, wie die Wochenzeitung betont hat Die ZeitEigentlich kandidiert er für das (Vize-)Kanzleramt in einer neuen großen Koalitionsregierung. Sollte es zwischen Grünen und SPD nicht genug Zahlen für einen Vorstand geben, wird niemand besser als Peer Steinbrück mit Frau Merkel über die Bildung eines weiteren rot-schwarzen Kabinetts verhandeln können. 

Bewertung