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Paradox Dänemark: Die Hypothekenzinsen zahlt die Bank

In Dänemark müssen Kreditnehmer die vereinbarte Rate am Monatsende begleichen, erhalten aber statt Zinsen für die Schuld einen Kredit von der Bank: deswegen.

Paradox Dänemark: Die Hypothekenzinsen zahlt die Bank

Es scheint absurd, aber so ist es: In Dänemark müssen Kreditnehmer am Monatsende die vereinbarte Rate begleichen, aber statt Zinsen auf die Schulden zu zahlen, einen Kredit von der Bank erhalten. Dies geschieht, wenn, wie in und um Kopenhagen, der variabel verzinsliche Hypothekenspread niedriger ist als der Indexierungssatz.

Zu diesem Zeitpunkt wurde der dänische Zentralbankkurs festgelegt -0,65 Prozent. Angesichts eines geringeren Spreads kann die Hypothek daher in einen negativen Zins rutschen. Daher das Paradoxon: Die Bank ist gezwungen, die aufgelaufenen Zinsen auf die geliehene Summe gutzuschreiben, anstatt sie zurückzufordern.

Auch technisch ist der Weg zu diesem Paradox offen Schweiz, wo der offizielle Referenzzinssatz von der Zentralbank auf -0,75 Prozent gesenkt wurde. Könnte dies auch in Italien und ganz allgemein in den Ländern der Eurozone geschehen? Sicherlich ja, aber nur für Hypotheken, die derzeit einen Spread von weniger als 0,34 Prozent vorsehen. Denn der Wert des 1-Monats-Euribor – einer der Indexierungsparameter für variabel verzinsliche Hypotheken – liegt aktuell bei -0,34 Prozent. Für den Fall, dass jemand eine Hypothek mit einem Spread von 0,3 % zurückzahlt, der an den 1-Monats-Euribor gekoppelt ist, sollte die Summe der Zinsen technisch gutgeschrieben werden.

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