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Der Reichtum? Vom Vater auf den Sohn übergehen: In Italien gibt es keine Mobilität

PROMETEIA – Die Analyse der wichtigsten Kanäle der generationenübergreifenden Weitergabe der wirtschaftlichen Lage, der Bildung, des Tätigkeitsbereichs und der Art der Arbeit zeigt eine starke Persistenz des Einkommens zwischen Vätern und Kindern in Italien. Sie wird auch von der Bildung beeinflusst: Zwischen 2000 und 2012 machten 51,7 % der Kinder von Vätern mit Hochschulabschluss ebenfalls einen Abschluss.

Die Analyse von Einkommensmobilität zwischen den Generationen in Italien deutet es auf eine starke Einkommenskonstanz zwischen Vätern und Kindern mit einer Elastizität von 0.456 hin, was darauf hinweist, dass im Durchschnitt eine Schwankung des Vaters um 1 % einer Schwankung des Sohnes um 0.456 % entspricht. Diese Elastizität ist eine Synthese aller Faktoren, die gleichzeitig über das Einkommen des Vaters das Einkommen des Kindes beeinflussen und die im Folgenden konkret nach Bildung, Tätigkeitsbereich und Art der Beschäftigung detailliert werden, Faktoren, die einerseits die Hauptkanäle darstellen der generationsübergreifenden Einkommensmobilität haben andererseits weitere Auswirkungen auf die soziale Mobilität im Allgemeinen und damit auf Ungleichheiten.

Übergangsmatrizen sind ein Instrument zur Untersuchung der Mobilität zwischen den Generationen. In jeder Zelle geben sie die bedingte Wahrscheinlichkeit an, dass das Kind angesichts der Merkmale seines Vaters ein bestimmtes sozioökonomisches Merkmal aufweist. Die Hauptdiagonale repräsentiert daher immobile Individuen, also solche, die die gleichen Eigenschaften wie ihr Vater beibehalten.

Die Übergangsmatrix des Bildungsniveaus zwischen Vater und Kindern für Italien zeigt, dass die heutige Kindergeneration im Durchschnitt besser ausgebildet ist als die ihrer Väter, sowohl nach der Einführung der Schulpflicht als auch nach den höheren Investitionen in Humankapital. Darüber hinaus deuten die auf der Hauptdiagonale vorgefundenen Werte vor allem bei hohen Bildungsabschlüssen darauf hin, dass eine starke Persistenz des Schulniveaus über Generationen hinweg. 51 % der Kinder von Vätern mit Sekundarstufe II erreichen den gleichen Bildungsabschluss und 51.7 % der Kinder von Vätern mit Hochschulabschluss erwerben ebenfalls einen Abschluss. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder einen hohen Bildungsabschluss erwerben, bei einem niedrigeren Bildungsstand des Vaters deutlich geringer.

Eine mögliche Erklärung für diese Persistenz von Bildungsprofilen stellt die Neigung seitens der Eltern dar, insbesondere bei den Eltern Mittel-Oberschicht, ihre Kinder nachdrücklich zu ermutigen und zu motivieren, ein hohes Bildungsniveau zu erreichen, und ein starkes Streben nach Erfolg sowohl auf akademischer als auch auf beruflicher Ebene zu fördern (Doepke und Zilibotti, 2014). Zudem ist das Engagement der Eltern, ihre Kinder zum Ehrgeiz zu ermuntern, tendenziell umso höher, je höher die Einkommensungleichheit in der Gesellschaft und je höher die schulischen Leistungen sind, denn schulisches Engagement lässt sich unter anderem in bessere wirtschaftliche Bedingungen umsetzen. Umgekehrt ist in einem Land mit geringer Einkommensungleichheit der Anreiz der Eltern aufgrund geringerer Konkurrenz und geringerer Ungleichheiten bei der Einkommensverteilung geringer.

Diese Erklärung passt gut Italienischer Fall wo trotz der Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt, die die Rentabilität der Bildungsinvestitionen dämpft, ausgeprägte Einkommensungleichheiten die in Italien laut Gini-Index bei 0.321 liegen, drängen italienische Eltern zu einem aktiven Erziehungsstil, der, wie die Übergangsmatrix andeutet, typisch für die Mittel-Oberschicht ist und eine starke Persistenz im Bildungsniveau bestimmt. Persistenz meldet auch a ausgeprägte Chancenungleichheit die soziale Mobilität von vornherein einschränkt, insbesondere zu Lasten der Kinder bildungsferner Väter. Eine Bildungspolitik, die auf die Stärkung der Chancengleichheit abzielt, kann den Übergangsprozess zwischen den Generationen aktivieren und es Bildung ermöglichen, effektiv als sozialer Aufzug zu wirken. 

Betrachtet man die berufliche Mobilität, so sind im Tätigkeitsbereich 52 % der Kinder, deren Vater im gewerblichen Bereich tätig war, in diesem Bereich beschäftigt und 40.6 % der Kinder, deren Vater im öffentlichen Dienst beschäftigt war, bleiben im öffentlichen Dienst beschäftigt. Geht man genauer auf die Berufsprofile ein, so sind 56.7 % der Arbeiterkinder Arbeiter und 34.2 % der Unternehmerkinder haben ihre Berufsform vom Vater geerbt. 

La geringe berufliche Mobilität zwischen den Generationen, der auch die Charakteristika des italienischen Arbeitsmarktes widerspiegelt, wird ex ante durch die früher beobachtete Schichtung des Bildungsniveaus beeinflusst und durch familiäre Netzwerke verstärkt, die die Erwerbstätigkeit zu einem noch beständigeren sozioökonomischen Merkmal der Bildung machen. Die Familie spielt eine Schlüsselrolle bei der Zuordnung von Arbeitskräften, und dieser Effekt wird durch Eintrittsbarrieren, die den Zugang zu bestimmten Berufen einschränken, noch verstärkt.

Die dargestellten Faktoren (Bildung, Tätigkeitsbereich und berufliche Qualifikation) sind eindeutig nur einige der Kanäle, die die Persistenz der Einkommen zwischen den Generationen erklären. Nicht-kognitive Fähigkeiten könnten eine besondere Bedeutung haben, zum Beispiel Motivation, Konzentrationsfähigkeit, Zukunftsdenken, Persönlichkeit: alles sehr starke Kanäle, auf denen die Rolle der Eltern entscheidend ist. Dies ist die sog Umweltkomponente schwer beobachtbar und messbar, hat aber eine starke Aussagekraft für den schulischen beruflichen Erfolg und damit für die wirtschaftliche Lage von Kindern (Cunha et al., 2010).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verteilung dieser sozioökonomischen Merkmale, ob beobachtbar oder nicht, nicht nur Auswirkungen auf die Einkommensungleichheit durch intergenerationale Einkommensmobilität hat, sondern auch komplexere Auswirkungen auf die soziale Mobilität im Allgemeinen und damit auf Bildungsungleichheiten hat , berufliche, kulturelle und Verhaltensprofile.

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