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Griechenland-Gläubiger-Duell: Tsipras fordert 30% Schuldenschnitt

Der griechische Ministerpräsident forderte beim Referendum am Sonntag dennoch ein „Nein“ und argumentierte, dies würde die Verhandlungsposition der griechischen Regierung stärken. "Der IWF bestätigt, was wir sagen: Die Schulden sind nicht tragbar." Doch Schäuble greift an: „Die Lage spitzt sich dramatisch zu“. Und Juncker dementiert: „Mit dem Nein ist alles schwieriger“.

Griechenland-Gläubiger-Duell: Tsipras fordert 30% Schuldenschnitt

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bekräftigte, dass „dBeim Referendum am Sonntag geht es nicht um den Verbleib Griechenlands im Euro“, sondern darum, dass das Problem der Schuldenabbau sei. Und er fügte hinzu, dass gerade seine Unhaltbarkeit die Entscheidung der griechischen Regierung rechtfertige, den Plan und die von Brüssel vorgeschlagenen Maßnahmen nicht zu akzeptieren.

In einer Fernsehbotschaft an die Nation während des letzten Wahlkampftages vor dem Referendum am Sonntag erneuerte Tsipras daher seine Aufruf an die Griechen, „Nein zu Erpressung und Ultimatum“ zu stimmen, gestützt auf den Bericht des Internationalen Währungsfonds, der zwar einerseits die Verschlechterung der Lage Griechenlands hervorhob, aber in den nächsten drei Jahren einen weiteren Hilfsbedarf von 50,2 Mrd die sinkende Tragfähigkeit der griechischen Verschuldung bis hin zur Schätzung einer Schulden/BIP-Quote von 200 % mit Grexit. „Gestern – argumentierte Tsipras in seinem im Fernsehen übertragenen Appell – fand ein Ereignis von großer politischer Bedeutung statt: Der IWF veröffentlichte a Bericht über die Wirtschaft Griechenlands in dem er das Offensichtliche bestätigte: dass die griechische Verschuldung nicht tragbar ist“.

Ein "Nein" zum Referendum forderte der Syriza-Chef daher, „es würde die Verhandlungsposition der griechischen Regierung stärken und würde zu besseren Vertragsbedingungen führen“. Hypothese vom Präsidenten der EU-Kommission abgelehnt Jean-Claude Juncker. „Wenn die Griechen beim Referendum am Sonntag mit ‚Nein‘ stimmen, wird die Position Griechenlands dramatisch geschwächt“, antwortete er. Und "selbst wenn das Ergebnis des griechischen Referendums ja ist, werden die Verhandlungen schwierig".

Währenddessen geben die Umfragen dem „Ja“ zwar weiterhin einen leichten Vorteil und akkreditieren sich auf jeden Fall Kopf an Kopf bis zuletzt, kommen die Reaktionen von europäischen Führern. „In den vergangenen Wochen hat sich die Situation in Griechenland dramatisch verschlechtert“, sagte der deutsche Minister Wolfgang Schäuble gegenüber Bild, laut einer Vorschau. Neue Verhandlungen mit Griechenland "werden einige Zeit in Anspruch nehmen", stellte der Berliner Finanzminister später klar. 

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