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Bosch, dieser faszinierende Maler, der malte, was er sah, statt sich vorzustellen, spricht auch zu uns

In der wunderschönen Ausstellung des flämischen Malers, die gerade in Mailand stattfindet, ist der historische Kontext von grundlegender Bedeutung. Bosch hat mit einem Hauch Ironie eine schreckliche und gewalttätige Realität gemalt

Bosch, dieser faszinierende Maler, der malte, was er sah, statt sich vorzustellen, spricht auch zu uns

Die schöne Ausstellung auf Hieronymus Bosch in Mailand bietet viele Deutungen für die Arbeit eines Malers total aus dem Kern, aus wunderschönen und süßen Madonnen und Babys in ihren ersten Monaten und idealen Landschaften, Engeln mit bunten Flügeln und fügsamen Tieren. Doch werden berühmt und geschätzt, man würde sagen, geliebt, während seiner bloßen Existenz. Von den Habsburgern selbst, dem Herrscherhaus über das Heilige Römische Reich, und vom Rivalen Valois, der die Krone Frankreichs innehatte und damit den Aufstieg des von den Franken ausgehenden Nationalstaates verteidigte. Seitdem so beliebt eine Mode kreieren und sich seiner Gravitationskraft zuneigende Künstler, die von ihm verschieden, aber nicht minder groß sind, wie z Peter Brueghel der Ältere, und Stecher, die die Motive mit der Presse verbreiteten. Die Ausstellung im Palazzo Reale in Mailand stellt dies meisterhaft in den Vordergrund.

Über die Bedeutung der Albträume, die Bosch malt, muss mehr erklärt werden

Doch man nimmt einen wahr schwerwiegender Mangel in der breiten Palette von Erklärungen e Interpretationen auf 'Herkunft und Bedeutung dieser gemalten Alpträume: zerbrochene Eier, die laufen, Füße mit einem Fischkopf, schwarze Mäuse, die in Augenhöhlen schlüpfen, Umarmungen in Muschelschalen, als Soldaten verkleidete Seeigel, hufförmige Schiffe und so weiter“zeigt” Szenen des täglichen Lebens und mystische Taten visionärer Heiliger. Eine Lücke, die manche Besucher zu dem Ausruf verleitet, es sei ein kranker Verstand gewesen, der von Bosch. Dort Lücke, greifbar, ist in der Fehler bei der Historisierung. Das heißt, indem man das vergessen hat Menschenleben damals hatte es wenig Wert, dass die guerre sie waren die Norm, besonders im Herzen des europäischen Kontinents.

Bosch malte eine schreckliche und gewalttätige Realität und legte ein wenig Ironie hinein

Mit all seinen schrecklichen Grausamkeiten und Gräueltaten: vergewaltigte und ausgeweidete Frauen, aufgespießte Babys und im Triumph getragen, abgetrennte Köpfe und als Ballons benutzt, geviertelte Körper … Wenn wir es auflisten, ist es nicht aus Gründen des Entsetzens, sondern um den Menschen verständlich zu machen, wie Bosch malte, was er sah, mehr als was er stellte sich vor. Oder, wenn Sie es vorziehen, seine Inspiration war die Beobachtung einer realen Welt, die so schrecklich wie gewöhnlich war, was er hinzufügte Elemente von Fremdheit und Ironie, vielleicht auch, um nicht von den Mächtigen auf die schwarze Liste gesetzt zu werden. Der brennende Stadt, die in Boschs Gemälden fast immer den Hintergrund bilden, greifen ganz alltägliche Kriegslandschaften in jener Zeit des Schlafes der Vernunft auf, um Goya zu zitieren: Plündern, Niederbrennen, dem Erdboden gleichmachen waren solche üblichen Handlungen, die "reglementiert" werden mussten. Bis zum Plünderung Magdeburgs 20 Mai 1631, nach sechsmonatiger Belagerung, mit dem Sieg der Katholischen Liga und der Ermordung (fast nie einfache Hinrichtungen) von 25 der 30 protestantischen Einwohner. Die Grausamkeit dieses Ereignisses hatte ein solches Echo, dass Vereinbarungen getroffen wurden, um eine Wiederholung zu vermeiden. Was es nicht aufhielt schreckliche Monstrositäten in den folgenden Jahrhunderten, bis hin zu den Massengräbern in der Ukraine und dem Weg durch die nationalsozialistische Vernichtung von Juden und anderen Menschen (Zigeuner, Homosexuelle, politische Gegner).

Die andere Seite der Zeit: eine große kulturelle Gärung und eine andere Renaissance

Bosch war jedoch auch eine Welt in großes kulturelles Ferment. Und die Kuratoren der Ausstellung taten gut daran, darüber zu sprechen «eine andere Renaissance», in dem Sinne, dass auch nördlich der Alpen bis zu den Küsten der Nordsee Kulturrevolutionen im Gange waren, komplett mit religiöse Reform und daraus resultierende Bruderkriege zwischen Christen (eine der "Entschuldigungen" für die oben erwähnte Gewalt). Aber auch technologische Revolutionen, dessen direkter Zeuge und aufmerksamer Beobachter Bosch war, wie daraus ersichtlich ist Maschinen "Leonardisch“ in seinen Gemälden gemalt, als wäre er Onkel Checco, erzählt von Luigi Meneghello in Libera nos a Malo. Tatsächlich ist Bosh in einer für die damalige Zeit nicht kleinen Stadt (25 Einwohner) geboren und aufgewachsen, die dank ihrer Textilindustrie, Gießereien, Waffenschmieden, Schmiedeöfen, Orgelbauern, Druckereien, wenn auch zu 90 %, prosperierte die Bevölkerung widmete sich der Landwirtschaft (andererseits waren in Italien bis 1966 die Arbeiter auf den Feldern denen in den Fabriken zahlenmäßig überlegen).

Das Rätsel um den richtigen Namen von Bosch

Darüber hinaus gibt es keine Erinnerung (aber es ist sicherlich ein Versehen), in den vielen illustrativen Tafeln der Ausstellung gelesen zu haben, dass die echter Name Register des genialen flämischen Malers war Jeroen Antoniszoon van Aken, d.h. Geronimo Sohn des Antonio von Aachen. Das Pseudonym leitet sich vom Namen der Heimatstadt Hertogenbosch oder Herzogswald ab. Übrigens: In diesem filmischen Meisterwerk über das Leben eines anderen zeitgenössischen Malers neben Bosch, nämlich Andrej Rublëv von Tarkovsky, rächt sich der Herzog an den Künstlern, die sich geweigert hatten, die Dekoration in seinem Haus zu wiederholen, indem er sie mit dem Dolch blendete.
Wir selbst leben in einer Zeit nicht minder radikaler technologischer und demografischer Veränderungen (Höllenwinter). Pandemie und Krieg haben die Angst noch verstärkt. Bosch Zahnbrot.

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