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Mindestlohnerhöhungen in Europa: Hier ist das Ranking

In der Europäischen Union haben 22 von 28 Ländern einen gesetzlichen Mindestlohn, der 2017 fast überall gewachsen ist – Italien bleibt draußen: Gewerkschaften und Confindustria sind dagegen.

Während in Italien über das Grundeinkommen debattiert wird (gerade in Finnland abgeschafft, das einzige EU-Land, das dies erlebt hat), breitet sich der gesetzliche Mindestlohn im übrigen Europa weiter aus und wächst. Eine Maßnahme, die in 22 von 28 Ländern der Union vorhanden ist, aber nicht in unserem, wo der mehr oder weniger allgemeine Konsens der Politik auf den Widerstand der Gewerkschaften und der Confindustria stößt, die die Zentralität von Tarifverträgen verteidigen.

Laut der Umfrage "Gesetzlicher Mindestlohn 2018“ der EU-Agentur eurofoundwurde der Mindestlohn im vergangenen Jahr in 18 der 22 Aufnahmeländer erhöht. Die größten Zuwächse sind vor allem dort zu verzeichnen, wo die Beträge niedriger sind, dh in den 10 Ländern, die zwischen 502 Euro in Polen und 260 Euro in Bulgarien liegen.

NIEDRIGE BEREICH: 250-500 EURO

Der Wachstumsrekord für 2017 gehört dazu Rumänien (+50,4%), wo der Wert auf 1.900 Lei stieg, was 407.3 Euro entspricht. Sie folgen Lettland (+10 %, bei 430 Euro), Bulgarien (+9,6 %, bei 260 Euro), Slowakei (+8,8 %, bei 480 Euro) e Tschechische Republik (+8,3 %, auf 477 Euro).

Niedrigere, aber immer noch signifikante Wachstumsraten für Ungarn (+5,7 %, bei 444.1 Euro), Kroatien (+3,6 %, bei 462.5 Euro), Polonia (+3,3 %, auf 502.6 Euro) ed Estland (+2,6 %, bei 500 Euro). Eher distanziert Litauen (+1,5 %, auf 400 Euro).

SPITZENKLASSE: 1.500–2.000 EURO

Der stärkste Rückgang ist in zu verzeichnen Luxemburg (-2,1 %), das aber auch das Land mit dem höchsten Mindesteinkommen in der gesamten Europäischen Union ist (1.998,6 Euro).

Sie liegen dem absoluten Wert nach direkt hinter dem Großherzogtum Irland (+2,9 %, bei 1614.0 Euro) e Niederlande (+0,4 % auf 1578 Euro). Sie schließen die Top-5 Belgien (-0,2 %, bei 1562 Euro) e Frankreich (+0,1 % auf 1498.5 Euro), die leicht übertroffen werden Deutschland (-1,7 %, bei 1497.8 Euro) e Großbritannien (+1,7 %, auf 1462.6 Euro).

MITTLERE BEREICH: 700-800 EURO

Im mittleren Band – viel näher an den niedrigen Werten Osteuropas als an den hohen des Nordens – sind sie platziert Spanien (+1,9 %, bei 858.6 Euro), Slowenien (+3,1 %, bei 842.8 Euro), Malta (+0,3 %, bei 747.5 Euro), Griechenland (-1,1 %, bei 683.8 Euro) e Portugal (+2,5 %, auf 676.7 Euro).

WER FESTLEGT DEN MINDESTLOHN

„In fast allen Ländern wurde die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns im Einvernehmen mit den Sozialpartnern festgelegt – heißt es im Eurofound-Bericht – Dies ist eine Trendumkehr im Vergleich zu Beginn des Jahrzehnts, als die Festlegung der Höhe des Mindestlohns überwiegend erfolgte Regierungen mit starken Interventionen. In letzter Zeit haben sich immer mehr Länder entschieden, auch Expertengruppen in die Berechnung einzubeziehen.“

In Italien ist die Situation anders. Vor etwas weniger als zwei Monaten bei der Ankündigung Vereinbarung über das neue Vertragsmodell, haben die Bundesgewerkschaften und die Confindustria darauf hingewiesen, dass die Festlegung der vertraglichen Mindestleistungen ihrer Meinung nach nicht zu den Gesetzen des Staates, sondern zu Tarifverhandlungen gehört. Davon ist jedoch fast jeder fünfte italienische Arbeitnehmer ausgeschlossen.

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