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Finmeccanica: Fall Sistri, zwei ehemalige Führungskräfte verhaftet

Im Zusammenhang mit dem Sistri-Fall liegen insgesamt vier Untersuchungshaftanordnungen der Gdf vor: Zwei ehemalige Führungskräfte von Finmeccanica und zwei Unternehmer landen unter Hausarrest. - Der Vorwurf lautet auf Schwarzgeld und Bestechung: Die vier sollen die getroffenen Entscheidungen beeinflusst haben bei der Umsetzung des Systems Sistri zu Ihrem persönlichen Vorteil.

Neue Verhaftungen im Fall Sistri, dem System zur Rückverfolgbarkeit von Abfällen. Im Rahmen der von der DDA von Neapel durchgeführten Ermittlungen wurden von der Guardia di Finanza vier Sicherungsverwahrungsanordnungen erlassen.

Zwei ehemalige Führungskräfte der Finmeccanica-Umlaufbahn, nämlich Lorenzo Borgogni, ehemaliger Direktor für Außenbeziehungen der Muttergesellschaft, und Stefano Carlini, ehemaliger operativer Leiter des Selex-Servicemanagements, stehen unter dem Vorwurf der Schwarzgelder und Bestechung unter Hausarrest. Zusammen mit ihnen sind zwei Unternehmer: Vincenzo Angeloni und Luigi Malavisi. 

Die Ermittlungen, die im April 2013 in einer Reihe von Festnahmen gipfelten, bringen ein komplexes System falscher und überhöhter Rechnungen in den Beziehungen zwischen Selex Service Management Spa und den konformen Vertragsunternehmen ans Licht. Durch diesen Mechanismus wurden „schwarze Kassen“ geschaffen, die für die Zahlung von Bestechungsgeldern bestimmt waren, unter anderem durch die Gründung ausländischer Unternehmen in Steuerparadiesen in Delaware und die Eröffnung nummerierter Girokonten in der Schweiz.

Den Ermittlern zufolge hätten die Angeklagten daher die Entscheidungen, die sie bei der Schaffung des Sistri-Systems getroffen hatten, das bereits 2010 hätte einsatzbereit sein sollen, das aber in Wirklichkeit nie begonnen wurde, zu ihrem persönlichen Vorteil beeinflusst.

Unterdessen legte die Finmeccanica-Aktie bis zum Vormittag um mehr als 1 % zu und gehörte zu den wenigen, die am italienischen Aktienmarkt glänzten, der sich größtenteils im negativen Bereich bewegt. Das Vorgehen des Verteidigungsgiganten wird durch Gerüchte über die eingegangenen Angebote für Ansaldo-STS und AnsaldoBreda bestimmt.

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