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Sparen, 3 Möglichkeiten, sich mit ETFs auf Zinserhöhungen vorzubereiten

VON MORNINGSTAR.IT – Die erste Straffung der EZB könnte gegen Ende des Jahres erfolgen, aber die Märkte bewegen sich im Allgemeinen im Voraus. Replikantenfonds können beim Schutz helfen: So geht's

Sparen, 3 Möglichkeiten, sich mit ETFs auf Zinserhöhungen vorzubereiten

Die Zeit ist reif für eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank. Bis zum Auslaufen des für September 2018 geplanten Sonderprogramms des Frankfurter Instituts zum Ankauf von Wertpapieren dürften die Leitzinsen stabil bleiben. Gegen Ende des Jahres könnte es aber zu einer ersten Straffung kommen.

Für festverzinsliche Anleger führen steigende Zinsen dazu, dass die Kurse ausstehender Anleihen fallen, und die Märkte beginnen in der Regel, ein solches Ereignis im Voraus einzupreisen. Jose Garcia-Zarate, Associate Director of ETF Research in Europe, hat drei Strategien entwickelt, um sich mit öffentlich gehandelten Indexfonds auf den Engpass vorzubereiten.

STRATEGIE 1: DAUER REDUZIEREN

Die erste besteht darin, die Duration zu reduzieren, d. h. die Empfindlichkeit des eigenen Portfolios gegenüber Zinsänderungen. „Nehmen wir an, eine Investition von 10 Euro in einen ETF (Börsengehandelter Fonds, Ed), die das gesamte Laufzeitenspektrum abdeckt“, erklärt Garcia-Zarate. „Zum Beispiel iShares Core EUR Government Bond, Lyxor EuroMTS All-Maturity Investment Grade oder Xtrackers Eurozone Government Bond ETFs, alle mit Analysten-Rating Gold und einer durchschnittlichen Duration, die jetzt etwa 7,5 Jahre beträgt. Legen wir 5 Euro in ETFs mit 1-3 Jahren Laufzeit um, sinkt die Gesamtduration auf 4,65 Jahre und auch das Risiko von Verlusten durch fallende Wertpapierkurse sinkt. Gleichzeitig bleiben die Vorteile der Diversifikation erhalten.“

Strategien zum Durationsmanagement erfordern ein gewisses Maß an Vorbereitung seitens der Anleger, da es notwendig ist, wirtschaftliche Entwicklungen zu beobachten und zu verstehen, wie und wann sie geldpolitische Entscheidungen beeinflussen.

STRATEGIE 2: DAS RISIKO RISIKO BESEITIGEN

Die zweite Strategie zielt darauf ab, das Risiko eines Zinsanstiegs aus dem Portfolio auszuschließen. Bei den Instrumenten handelt es sich um variabel verzinsliche Anleihen (Floating-Rate-Notes), also mit Duration gleich Null, oder ETFs mit Abdeckung dieser Variable (Zinssicherung).

„In Europa sind derzeit zwei ETFs dieser Art erhältlich: Lyxor Barclays Floating Rate EUR 0-7y und Amundi Floating Rate Euro Corporate 1-3y“, erklärt Garcia-Zarate. „Der erste bildet einen Index von Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu sieben Jahren ab; die zweite zwischen 1 und 3 Jahren. Andere Unterschiede zwischen den Benchmarks, die den beiden Instrumenten zugrunde liegen, bedeuten, dass Lyxor dem Kreditrisiko stärker ausgesetzt ist und daher potenziell höhere Renditen aufweist“. Alternativ iShares Euro Corporate Bond Interest Rate Hedged Engagement in einem Portfolio von Unternehmenswertpapieren Investment Grade und verwendet eine Short-Position in der deutschen Bundesanleihe als Absicherung, um die Duration nahe Null zu bringen.

STRATEGIE 3: NICHTS TUN

„Anleger, die Anleihen ausschließlich zum Ausgleich ihres Aktienengagements einsetzen, sollten Zinsänderungen nicht zu sehr beachten“, sagt der Morningstar-Researcher. „Instrumente wie iShares EUR Aggregate Bond oder SPDR EUR Aggregate Bond könnten unter diesem Gesichtspunkt interessant sein.“ Beide bilden den Bloomberg Barclays Euro Aggregate Bond Index ab, der zu etwa 50–60 % aus Staatsanleihen, zu 10–15 % aus Quasi-Staatsanleihen, zu 15–20 % aus Unternehmensanleihen und zu 10–15 % aus gedeckten Anleihen besteht, die alle auf Euro lauten und ein Investment-Grade-Rating aufweisen .

QUELLE: Morningstar

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