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Groupon trotzt dem Börsensturm: heute der Kurs, morgen der rekordverdächtige Börsengang

Heute beginnt das Abenteuer auf den Märkten des erst vor drei Jahren vom jungen Andrew Mason gegründeten Unternehmens. Der Aktienkurs soll zwischen 16 und 18 Dollar liegen, die Bewertung des Konzerns liegt bei rund 10-11 Milliarden. Nicht einmal Google hatte nach drei Jahren so viele Gewinne erwirtschaftet: Sie machten nur 25 % von denen von Groupon aus

Groupon trotzt dem Börsensturm: heute der Kurs, morgen der rekordverdächtige Börsengang

Der kaum 30-jährige Andrew Mason, ein junger Chicagoer mit einem geschäftlichen Buckel, ist auf dem besten Weg, in das Pantheon der Internet-Milliardäre aufzusteigen. Der Börsengang von Groupon, dem Unternehmen, das er vor drei Jahren gegründet hat und das heute eine Reichweite von 143 Millionen Kontakten weltweit hat, klopft an die Tür: Heute wird der Preis der Aktien festgelegt, der sich in einer Spanne zwischen 16 und 18 Dollar ausmachen soll. Morgen endlich das Debüt mit der Platzierung von 30 Millionen Aktien. Allerdings wird ein Rekord gebrochen: Noch nie hat es jemand geschafft, ein Start-up im klassischen Keller einer börsennotierten Stadt in nur drei Jahren mit einer Milliardärsplatzierung zur Welt zu bringen.

Groupon hat sich daher entschieden, die Volatilität der Märkte herauszufordern, auch wenn der Preis laut Prognosen viel bescheidener sein wird als der von Linkedin Anfang 2011 erzielte. Die Bewertung für Groupon, so die Fakten, dürfte sich mit rund 10-11 Milliarden deutlich weniger einpendeln als die vor einigen Monaten prognostizierten 20 Milliarden Dollar. Mehrere Faktoren spielen gegen den Neuling: 1) der schwierige Moment der Märkte; 2) die Untersuchung durch die SEC, die sich anlässlich des Prospekts zu den Abrechnungskriterien von Groupon äußern musste, insbesondere zur Höhe der an Kunden zurückgezahlten Provisionen; 3) noch stärker der Rückgang des Wachstums, das von erstaunlichen +72 % im ersten Quartal auf +10 % zurückging, während die Einnahmen pro einzelnem Coupon auf 37 Cent (-5 %) fielen.

Kurz gesagt, das Phänomen scheint bereits in die Reifephase eingetreten zu sein, und die Eile, mit der die Hypo voranschreitet, wäre eine Bestätigung dafür. Aber Groupon, argumentieren Optimisten, bleibt das am schnellsten wachsende Unternehmen im Internetzeitalter: nach dreijähriger Tätigkeit betrug der Gewinn von Google nur ein Viertel des Gewinns von Masons Start-up, das das Prinzip der Einkaufsgemeinschaften in großem Umfang ausnutzte. Das Versprechen des Konzerns lautet, dass sich die Gewinnmargen dank der Stärkung der Geschäftsbereiche Reisen und Konsumgüter bald erholen werden.

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