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Deutschland verlangsamt sich ebenfalls: Die Beschäftigung hält und die Löhne steigen, aber das BIP verlangsamt sich

2013 wächst Deutschlands Bruttoinlandsprodukt nur noch um ein Prozent – ​​Beschäftigung hält und Löhne steigen sichtbar, aber die Konjunktur verlangsamt sich: Exporte machen weiter satt, Investitionen und Konsum stagnieren – Und innen wird um einen ausgeglichenen Haushalt gekämpft Regierungskoalition, in der sich die expansive und die rigorose Linie gegenüberstehen

Deutschland verlangsamt sich ebenfalls: Die Beschäftigung hält und die Löhne steigen, aber das BIP verlangsamt sich

Die Bundesregierung hat geprüft Abwärtswachstumsaussichten für 2013. Die Wirtschaft der Bundesrepublik soll im nächsten Jahr nicht stärker wachsen als in diesem Jahr. Tatsächlich sprechen die von den wichtigsten Forschungsinstituten verarbeiteten Daten von einer BIP-Steigerung von nur 1 %. Auch im vergangenen Mai errechnete die Exekutive für das Wahljahr deutlich substanziellere +1,6 %. Wie aus einem Anfang dieser Woche veröffentlichten Bericht des BDI hervorgeht (Bundesverband Deutscher Industrie) hängt alles vom (noch) guten Rhythmus abexportieren, die im ersten Halbjahr 2012 eine der Hauptkomponenten des deutschen Wachstums darstellte. Auf der anderen Seite sind die Impulse vom Binnenkonsum und den Investitionen bislang gering. Für das Berliner DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) wird Deutschland in den kommenden Monaten von Nachfragerückgängen aus den Nachbarländern, insbesondere aus dem Euroraum, betroffen bzw. weiterhin betroffen sein. So verzeichnete der Ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober den sechsten Rückgang in Folge.

Dennoch will niemand über die sich abzeichnende Rezession sprechen. Denn jetzt hält die Besetzung zwar an große Teile der Mitarbeiter werden in den kommenden Monaten größere Gehaltsschecks erhalten. Jemand hat, um die Wahrheit zu sagen, schon gesehen, wie sein Gehalt nach oben angepasst wurde. Ab dem 1. November beispielsweise in der Zeitarbeitsbranche (Zeitarbeit) werden die Löhne in einer Bandbreite zwischen 15 und 50 % steigen. Auf der anderen Seite wird seit Jahren diskutiert, die Situation der Leiharbeitnehmer auch unter Gehaltsgesichtspunkten mit der Situation des Personals von Unternehmen und öffentlichen Stellen gleichzusetzen. Jetzt haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber endlich geeinigt. Die Erhöhungen werden etwa eine Million Menschen betreffen und wichtig sein. Das sind Steigerungen, die zwischen 171 und 1380 Euro mehr pro Monat schwanken werden. Aber es gibt auch andere Kategorien von Arbeitnehmern, die von der Lohnerhöhung profitiert haben, vom Handel über die metallverarbeitende Industrie bis hin zur Chemie. Wie das Statistische Bundesamt Wiesbaden bescheinigte, war 2012 die größte Gehaltssteigerung der letzten vier Jahre. Als ob dies angesichts der relativen Stabilität des Arbeitsmarktes nicht genug wäre, hat die Exekutive seit 2013 eine Senkung des Beitragskeils, insbesondere des Rentenkeils, versprochen. Daraus wird automatisch eine Anhebung der Renten von zwanzig Millionen deutschen Rentnern. Die rot-grüne Opposition, alarmiert über die Lässigkeit der christlich-liberalen Exekutive, stimmte gegen diese letzte Maßnahme. Tatsächlich darf nicht übersehen werden, dass die Bundesagentur für Arbeit im nächsten Jahr voraussichtlich wieder ins Minus rutschen wird und daher für steuerliche Zuwendungen nicht viel Spielraum bleibt. Nach einigen Berechnungen vonInstitut für Weltwirtschaft Kiel zahlte die Agentur 2012 rund 13,7 Milliarden Arbeitslosengeld aus. 2013 könnte die Zahl auf 14,2 Milliarden steigen. Mehrere Unternehmen reduzieren bereits die Produktion und einige von ihnen haben das „Kurzwochen“-Regime reaktiviert, insbesondere im Automobilsektor, darunter MAN und Daimler.

In diesem QEin aus vielen Helldunkel zusammengesetztes Bild ist die interne Debatte innerhalb der Regierungsmehrheit über die Möglichkeit, den ausgeglichenen Haushalt statt 2014 bereits auf 2016 vorzuziehen. Die Liberalen drängen in diese Richtung, aber die Christdemokraten, die für das Wahljahr expansive Ausgabenmaßnahmen befürworten wollen, sind eine Nische. Derweil werden die Steuereinnahmen 2012 einen neuen Rekord aufstellen: Gut 600 Milliarden landen in den Kassen des Fiskus. Das Sparpaket, das 2010-2011 von der Regierung auf den Weg gebracht wurde, lässt jedoch auf sich warten. Ausgaben jagen nur Einnahmen hinterher. Kurz gesagt, mehr als ein politischer Wille wird das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts im Jahr 2014 von der Wirtschaftslage in den kommenden Monaten abhängen.

 

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