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Pir, eine kleine Sparrevolution: Anima erklärt Vorteile, Risiken und Kosten

Langfristige individuelle Sparpläne (PIR) sind die diesjährige Neuheit in der Sparwelt und stellen eine neue Art der Geldanlage dar – Anima war die erste Vermögensverwaltungsgesellschaft, die sie auf den Markt gebracht hat, und ihr Produktdirektor erklärt, wie die Vorteile, Risiken und Kosten müssen abgewogen werden

Pir, eine kleine Sparrevolution: Anima erklärt Vorteile, Risiken und Kosten

Die Einführung von individuellen langfristigen Sparplänen, den sogenannten PIRs, ist die wichtigste Steueränderung der letzten Jahre für verwaltetes Sparen. Wenn diese kleine Revolution erfolgreich ist, könnten die Vorteile beträchtlich sein, und zwar für verschiedene Bereiche: Erstens für italienische Unternehmen, die einen breiteren und liquideren Zugang zum Finanzmarkt genießen können, um das für Investitionen und Wachstum erforderliche Kapital zu beschaffen; zweitens für Endanleger, die von einer besonders günstigen steuerlichen Behandlung profitieren können, gegen die Verpflichtung, die Investition für mindestens fünf Jahre zu halten; drittens für die wahrscheinlichen Impulse für die Wirtschaft, die von einem stärkeren und wettbewerbsfähigeren „italienischen System“ ausgehen würden. Hinzu kommt ein vierter, nicht minder wichtiger positiver Effekt: der Beitrag zur Verbreitung einer langfristigen Investitionskultur, die in Italien dringend benötigt wird.

Aber der Reihe nach, was sind PIRs? Langfristige individuelle Sparpläne (PIR) sind eine neue Anlagemethode, die Sparern, die sich mit einer langfristigen Logik auf italienische Unternehmen konzentrieren, einen wichtigen Steueranreiz bietet. Insbesondere ermöglichen Investitionen in PIRs durch natürliche Personen mit Wohnsitz in Italien, wenn sie mindestens 5 Jahre gehalten werden, eine Steuerbefreiung auf jegliche Kapitalerträge, die heute 26 % erreicht. Jede natürliche Person kann im Laufe ihres Lebens nur einen Sparplan besitzen und jährlich bis zu 30 Euro anlegen, insgesamt bis zu 150 Euro. Wenn er nämlich heute 30 Euro in einen als PIR klassifizierten Fonds oder ein anderes Finanzprodukt investiert, kann er die Position ab dem 1. Januar 2022 zurückgeben, ohne Steuern auf die Kapitalgewinne zu zahlen.

Um „PIR-konform“ zu sein und somit von der Steuererleichterung zu profitieren, muss eine Investition bestimmte Auflagen erfüllen. Insbesondere müssen mindestens 70 % in Wertpapiere (Aktien und Anleihen) investiert werden, die von italienischen oder europäischen Unternehmen mit einer Betriebsstätte in unserem Land ausgegeben wurden. Darüber hinaus müssen mindestens 21 % des Portfolios aus Wertpapieren bestehen, die von Unternehmen begeben wurden, die nicht im FTSE MIB-Index enthalten sind, d. h. von Unternehmen mit mittlerer und geringer Marktkapitalisierung. Die restlichen 30 % des Portfolios sind uneingeschränkt.

Einige Beobachter befürchten, dass ein derart aufgebautes Portfolio zu sehr auf das „Italien-Risiko“ konzentriert ist. Ist es eine begründete Angst? Zunächst müssen wir den „Ausgangspunkt“ berücksichtigen: Das typische Wertpapierdepot eines Privatanlegers besteht aus einer Handvoll Wertpapieren, meist inländischen. In dem Maße, in dem PIR-Anlagen Do-it-yourself-Portfolios ersetzen, werden italienische Anlagen daher von einer größeren Diversifizierung profitieren.

Andererseits ist es offensichtlich, dass ein „PIR-konformes“ Portfolio ein weniger diversifiziertes Engagement aufweisen wird als ein Fonds mit einem europäischen oder internationalen investierbaren Universum. Das gilt aber zum Beispiel auch für auf ein einzelnes Land spezialisierte Aktien- oder Rentenfonds, die es „ewig“ gibt und die dafür nie in die Kritik geraten sind. Es ist klar, dass ein Länderaktienfonds nicht 100 % des Finanzvermögens einer Einzelperson ausmachen sollte, sondern ein „Baustein“ in einem komplexeren Gesamtportfolio sein sollte, wobei der Rest international stark diversifiziert sein sollte.

Und was ist mit den Kosten? Wie bei allen Investitionen sind sie eine Komponente, die sorgfältig geprüft werden muss. Es ist wichtig, dass sie mit denen alternativer Produkte übereinstimmen, die das gleiche Risikoprofil bieten, damit der Steuervorteil von PIRs in den Taschen der Endanleger landet. Unter anderem wie bei den anderen Fonds können auch beim PIR die Zeichnungsprovisionen von den Platzierern „diskontiert“ werden.

Unsere Schlussfolgerung ist, dass PIR-Fonds, wenn sie cum grano salis verwendet werden, eine interessante Investition für italienische Familien sein könnten.

* Claudio Tosato ist Produktdirektor von Anima Sgr

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