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Migranten: Wien sperrt den Brenner, Italien protestiert

Der Bundessparvertrag zeigt erste Konsequenzen. Österreich droht mit Grenzschließung, Italien reagiert. Dreiertreffen der Regierungen Deutschlands, Österreichs und Italiens.

Migranten: Wien sperrt den Brenner, Italien protestiert

Der aufs Äußerste erzielte Kompromiss zwischen Angela Merkels Cdu und Horst Seehofers bayerischer Bruderpartei Csu hat das Risiko einer Regierungskrise in Deutschland vorerst reduziert, löst aber in Italien einen Dominoeffekt aus. Insbesondere die Entscheidung, entlang der Grenze zwischen Deutschland und Österreich „Transitzentren“ zu schaffen, in denen Sekundärmigranten festgehalten und dann schneller zurückgewiesen werden können, riskiert eine europaweite Kaskadenwirkung und gefährdet die Stabilität des Schengen-Abkommens. Tatsächlich bereiten sich Österreich und Italien vor, aus Angst, den Preis für das deutsche Abkommen zu zahlen, während in Europa die Grenzen wiederhergestellt werden.

BERLIN UND WIEN NACH KURZEN

Nach der Einigung von Cdu und Csu und der Planung von Transitzonen an den Grenzen Deutschlands hat sich die österreichische Bundesregierung faktisch zu „Maßnahmen zum Schutz ihrer Südgrenzen“ bereit erklärt und erwartet eine schnelle Klärung aus Berlin. das geht aus der heute kommunizierten Erklärung des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz, des Vizekanzlers Heinz-Christian Strache und des Innenministers Herbert Kickl hervor. „Die Union von CDU und CSU kündigt an, dass Deutschland nationale Maßnahmen ergreifen will, um dem Migrationsstrom entgegenzuwirken“, sagte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer gemeinsamen Erklärung mit Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Innenminister Herbert Kickl. „Wenn dies die Position der deutschen Regierung wäre – so die Erklärung der österreichischen Regierung – müssten wir Maßnahmen zum Schutz Österreichs und seiner Bevölkerung ergreifen, und die Regierung ist bereit, Maßnahmen zum Schutz unseres Südens umzusetzen Grenzen“. Die Drohung, nicht einmal allzu verschleiert, ist die Sperrung des Brennerpasses „in den kommenden Wochen“.

DIE REAKTION ITALIENS UND DAS SALVINI-SEEHOFER-TREFFEN

"Unsere Position zu Primär- und Sekundärbewegungen ändert sich nicht, Sekundärbewegungen sind Teil des Problems, aber wir kehren die logische Reihenfolge der Ereignisse nicht um, und wenn jemand denkt, dass es falsch ist, ist dies eine Einstellung, die nirgendwohin führt." Also reagierte Premierminister Conte auf eine Frage zur Bereitschaft Österreichs, die Südgrenzen als Reaktion auf den CDU-CSU-Regierungspakt zu schließen in Deutschland. "Selbst Österreich schließt, übernimmt Verantwortung“, sagt Außenminister Moavero. In den kommenden Tagen steht ein Treffen der Regierungen Deutschlands, Österreichs und Italiens auf der Tagesordnung.

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