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Deutschland spaltet sich nach Angriff auf die EZB

Die klare Haltung des deutschen Finanzministers Wolfang Schäuble gegen die Berufung des Bundesverfassungsgerichts beim Gerichtshof von Luxemburg zum Qe der EZB spiegelt die Spaltung Deutschlands in Bezug auf die Geldpolitik von Mario Draghi wider, diesmal aber für die Eurotower sie sind mehr als Gegensätze

Deutschland spaltet sich nach Angriff auf die EZB

Es war keineswegs offensichtlich, aber die klare Haltung des deutschen Finanzministers Wolfang Schäuble gegen die Berufung des Verfassungsgerichtshofs in Luxemburg zu Qe und zur Verteidigung der Geldpolitik der EZB und von Mario Draghi lässt keinen Raum für Zweifel und entlarvt dass Deutschland darüber gespalten ist, dass aber der vom Eurotower erzielte Konsens stärker ist als zuvor. 

Von den Falken, die im Verfassungsgericht und oft auch in der Bundesbank lauern (obwohl die Deutsche Bank in den letzten Monaten den Blick gesenkt hat, vielleicht um Gouverneur Weidman den Weg für die Zeit nach Draghi 2019 zu ebnen) distanziert sich die Bundesregierung klar und deutlich Schäubles weichere Linie mitten im Wahlkampf signalisiert, dass die Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel erstarkt.

Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dies eine neue Phase der europäischen Politik auf der Grundlage der Merkel-Macron-Achse einleiten wird, der sich Spanien und Italien anschließen könnten (falls aus den nächsten Wahlen eine sich reformierende Regierung hervorgeht), aber die Bedingungen sind alle gegeben. Und es gibt sie auch, weil Europa den Qe-Streit zwischen dem deutschen Gericht und der EZB endgültig beendet, wie uns die gestern von der Europäischen Kommission selbst vertretene Position nachvollziehen lässt.

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