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Griechenland, der Verkauf von Ote beginnt

Die Verhandlungen über den Kauf von Ote durch die Deutsche Telekom beginnen heute. Die Notwendigkeit der Staaten, die Schulden umzustrukturieren, löst das Einkaufen von Unternehmen und Banken aus.

Griechenland, der Verkauf von Ote beginnt

Griechenlands Privatisierungen sind in vollem Gange. Nach Angaben der Athener Zeitungen sollen Abgesandte der Deutschen Telekom heute in der griechischen Hauptstadt eintreffen, um Verhandlungen mit der griechischen Regierung über den Erwerb einer Beteiligung an Ote aufzunehmen. Die Telefongesellschaft, Marktführer auf dem Balkan, wird bereits zu 30 % von den Deutschen kontrolliert. Auf dem Teller sind die 16 % von Ote immer noch unter der Kontrolle der griechischen Regierung, mit zwei möglichen Lösungen: Verkauf des gesamten Pakets oder eines kleineren Anteils in Höhe von 10 %.

Unter dem Druck der negativen Urteile internationaler Gesprächspartner hatte die Athener Regierung in den Tagen zuvor der Telekom eine Angebotsfrist von 30 Tagen gesetzt. Der Verkauf soll rund 400 Millionen Euro in die griechischen Kassen bringen. Inzwischen scheint der Dialog mit der „Troika“ (EU, EZB, IWF) weit fortgeschritten zu sein. Die Einigung über den Hilfsplan steht kurz bevor, der bis Juni vorgelegt werden soll. Die Rede ist von einer Finanzierung über 65 Milliarden Euro, die mit Krediten der EU und des IWF ausgezahlt werden sollen, unterstützt durch außerordentliche Maßnahmen. Abgesehen von einer vollständigen Umschuldung durch Europa prüfen Troika-Beamte die Fähigkeit der griechischen Regierung, konkrete Lösungen für die Krise vorzulegen und Schulden zu bedienen, die im Rahmen des letztjährigen Rettungsplans aufgelaufen sind.

Dies erklärt die Beschleunigung des Verkaufs von Ote. Privatisierungen bieten europaweit enorme Chancen für Unternehmen und Kreditinstitute, die günstige Preise nutzen, um ihr Portfolio mit strategischen Assets zu erweitern. Unterdessen nehmen die durch die Sparmaßnahmen verursachten sozialen Spannungen zu. Neben der Zentralregierung betrifft die Unbeliebtheit auch die als mitverantwortlich angesehenen internationalen Institutionen. Die Gewerkschaften, die die Opposition animieren, erfreuen sich zunehmender Zustimmung und haben für die nächsten Tage neue Initiativen angekündigt.

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