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Deutsche Angriffe auf die EZB kommen von einer Minderheit

Nur der unnachgiebigste Flügel der CDU lehnt jede Rettungspolitik mit deutschen Steuergeldern ab, aber Merkel hat sich nie bereit erklärt, mit ihnen in einen Dialog zu treten - Der Vorschlag, eine gewichtete Abstimmung im EZB-Rat einzuführen, ist Teil einer Strategie einer Minderheit den Kanzler zur Kapitulation zu zwingen.

Deutsche Angriffe auf die EZB kommen von einer Minderheit

In den letzten Tagen haben die italienischen Zeitungen dem reichlich Platz eingeräumt ein Vorschlag zur Reform der Abstimmungsmechanismen im EZB-Rat, der es Berlin ermöglichen würde, mehr Gewicht zu haben als die kleineren Partner. Der Vorschlag wird als Idee einer nicht näher bezeichneten Gruppe von „Falken“ der christlich-liberalen Mehrheit durchgereicht. Zu diesem Vorschlag wird auf den Seiten der Wirtschaftszeitung gehostet Handelsblatt, hätte sogar die Bundeskanzlerin geantwortet, die bei ihrem ersten offiziellen Besuch in Kanada ihr Vertrauen in Mario Draghi und in die Linie der EZB zur Unterstützung von Ländern in Schwierigkeiten bekräftigte.

Der Sprung nach vorn der deutschen Parlamentarier und die angebliche Reaktion von Frau Merkel sind ehrlich gesagt nicht kausal miteinander verbunden. Die vorschlagenden Abgeordneten gehören dem kompromisslosen Flügel der Regierungskoalition an. engagiert sich seit zwei Jahren gegen jede Rettungspolitik mit deutschen Steuergeldern. Frau Merkel hat sie nie mit einer Antwort gewürdigt, noch hat sie jemals zugestimmt, mit ihnen in einen Dialog zu treten. Natürlich wächst die kleine Gruppe der Bastian-Abgeordneten zusehends dagegen – mittlerweile sind es etwa dreißig – so sehr, dass ihre maßgeblichsten Wortführer Frank Schäffler (FDP), Mitglied der Finanzkommission, und Klaus-Peter Willsch (CDU), Mitglied der Kommissionsbilanz haben sie nun einen stabilen Anspruch auf das Forum in der Deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt, eine pluralistische Zeitung und daher auch auf die Sirenen des Euroskeptizismus aufmerksam.

Der Vorschlag zur Einführung einer gewichteten Stimmabgabe, Annullierung der Abstimmung durch Zeugen, es ist Teil einer Strategie der Spannung der christlich-liberalen Minderheit, die Bundeskanzlerin zur Kapitulation zu zwingen. Um die Bundestag inzwischen sind sich alle Mitglieder dessen bewusst. Schäffler und Willsch bekämpfen das Thema Moral Hazard seit Monaten mit morgendlichen Konferenzen in den Parlamentsgebäuden, zu denen Experten aus der Wissenschaft eingeladen werden, um zu erklären, dass Deutschland die Schulden der PIIGS-Verlängerung nicht tragen kann. Zusamenfassend, auch der Angriff auf Draghi und das neue – bisher nur angekündigte – Staatsanleihenkaufprogramm Ich bin nicht neu, wenn es stimmt, wiederholt Schäffler meist den Refrain eines als Falken verkleideten Taubenkopfes der Bank of Italy.

Deshalb, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende al Bundestag,Wilhelm Meister, die betreffend eine deutsche EZB-Reform ist ein «fantasievolle Diskussion», von der Exekutive nicht einmal berücksichtigt. Die Klarstellung des führenden Exponenten der CDU kommt immer wieder durchHandelsblatt, da in den anderen deutschen Zeitungen von dem Vorschlag keine Spur ist. Ebenso wenig wie die Antwort des Bundeskanzlers, die unseren Zeitungen zufolge aus Übersee eingetroffen sein soll. Tatsächlich hat sich Frau Merkel lediglich zur Arbeit der EZB geäußert, ohne ein Urteil über die Rebellen-Boutade der Mehrheit abzugeben, die ihr wahrscheinlich nicht einmal bekannt ist.

Gestern gab es weitere Breitseiten gegen die EZB und die Bundeskanzlerin, Lieblingsziele einer Minderheit, die jetzt immer weniger schweigt. Schäffler und Willsch bestreiten die Idee einer Bankenunion, Trojanisches Pferd, sagt man, um schneller ans Ziel zu kommen Transfergewerkschaft, eine Wirtschafts- und Finanzunion, in der ein Staat für die Risiken eines anderen verantwortlich ist. Schäffler und Willsch, die sicher nicht naiv sind und im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen aus Mehrheit und Opposition durchaus wissen, wovon sie reden, neigen dazu, die Kardinalsünde zu vergessen, in der die Bundesbank von Mitte der 70er Jahre. Die Geschichte erschien in einem Bericht der französischen Bank BNP-Paribas und wurde dann von deutschen Wochenzeitungen und Zeitungen aufgegriffen. Der Spiegel e Wall Street Journal Deutschland vor allem. Im Sommer 1975 die Bundesbank kaufte Staatsanleihen für 7,6 Milliarden Mark, etwa 1 % des deutschen BIP. Dann entschieden sich germanische Falken wie Hans Klasen und Otmar Emminger für eine verdeckte Unterstützung der Staatsfinanzen, verwaltet von einer liberal-sozialistischen Regierung, angesichts der Schwere der internationalen Wirtschaftskrise. Das Programm, das jedoch wenig Erfolg zu haben schien, wurde auf Druck von Instituts-Chefvolkswirt Helmut Schlesinger, der wiederholt davor warnte, das Tabu der Refinanzierung über die Zentralbank zu brechen, bald beendet. Tatsache bleibt, dass Deutschland dieses Tabu gebrochen hat und wie. Erinnern Sie sich an Weidmann, wenn er im Gefolge der "Tradition der Bundesbank" wieder auf die Geldpolitik zu sprechen kommt.

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