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EUROPÄISCH – Le Pen triumphiert in Frankreich, Merkel hält in Deutschland, Tsipras glänzt in Griechenland

EUROPAWAHL - In Frankreich setzen sich die Euroskeptiker von Marine Le Pens Front National mit über 25 % der Stimmen als Spitzenpartei durch, eine historische Niederlage für Hollandes Sozialisten - In Deutschland gewinnt erneut die Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel: CDU/CSU rund 36 % – In Griechenland liegt Syriza von Alexis Tsipras mit 26 % an erster Stelle.

EUROPÄISCH – Le Pen triumphiert in Frankreich, Merkel hält in Deutschland, Tsipras glänzt in Griechenland

Die Volksparteien brechen zusammen, bleiben aber die am stärksten vertretene Gruppierung in der EU. Nach der gestrigen Abstimmung sprechen die ersten Schätzungen zur Verteilung der 751 Sitze im Europäischen Parlament von einer EVP auf 212 Sitze (von 274 vor fünf Jahren), gefolgt von Ps auf 186 (-7 Sitze), von den Liberalen der Alde mit 70 Sitzen (-13) und von den Grünen auf 55. Innerhalb der Europäischen Sozialistischen Partei, Die italienische Pd übertrifft die deutsche SPD an Sitzzahlen (31 bis 27) und damit die erste nationale Gruppe.

Angesichts dieser ersten Zahlen ist der Kandidat für den Vorsitz der EU-Kommission für die EVP, Jean-Claude JunckerEr beansprucht bereits seinen Platz und sagt, er sei bereit, "mit der PSE zu verhandeln", aber "ohne zu knien".

Was die einzelnen Länder betrifft, so ist das sensationellste Ergebnis das in Frankreich, wo sich die Euroskeptiker des Front National von Marine Le Pen mit über 25 % der Stimmen als erste Partei durchsetzten (ein im Vergleich zu den vorherigen europäischen Stimmen vervierfachter Prozentsatz), gefolgt von den Gaullisten der UMP mit 21 %. Eine Niederlage für die Sozialisten von Präsident François Hollande, die knapp über 14 % blieben, das schlechteste Ergebnis der Geschichte. 

In Deutschland Die Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewinnt erneut mit der Cdu/Csu, die nach EU-Schätzungen rund 36 % erreichen dürfte. Auch die Sozialdemokraten der SPD schnitten gut ab und legten um mehr als 27 % zu (+6 % im Vergleich zu früheren Konsultationen). Gefolgt von den Grünen mit 10 % und der Linken mit knapp 8 %, stabil. Auf der Anti-System-Front wären die Euroskeptiker der AfD (Alternative für Dütschland) 7 % und die Neonazis der NPD 1 %, die zum ersten Mal in Straßburg einreisen könnten. 

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist das in aufgezeichnete Griechenland, wo Syriza, die Linkspartei von Alexis Tsipras, mit 26% der Präferenzen die erste Partei wurde. Der griechische Staatschef sprach von Ergebnissen, die die Samaras-Regierung und ihre Sparpolitik „desavouieren“, und forderte vorgezogene Parlamentswahlen. Die Neonazis der Goldenen Morgenröte wachsen ebenfalls und steigen auf rund 9 %. 

In SpanienSchließlich ziehen sich sowohl die Partido Popular als auch die PSOE zurück: Die Partei von Ministerpräsident Mariano Rajoy hat 26 %, gegenüber 23 % für die Sozialisten. Überraschung für die neue Formation „Podemos“, eine linke Bewegung, die in den letzten Monaten entstanden ist und von dem 36-jährigen Pablo Iglesias, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Madrid, angeführt wird, der mit 5 Millionen Stimmen 1,2 Abgeordnete gewonnen hätte sein Debüt.

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