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Hartes Urteil von Standard & Poor's: Die Agentur lehnt Italien und Frankreich ab

Nach der Flut an Gerüchten am späten Abend kommt die Bestätigung aus New York – Die Herabstufung trifft Italien (mit einem BBB+-Rating, zwei Stufen niedriger als das aktuelle) – Frankreich verliert Triple A – Spanien und Portugal verlieren zwei Stufen – Deutschland, hingegen blieb verschont

Hartes Urteil von Standard & Poor's: Die Agentur lehnt Italien und Frankreich ab

Standard & Poor's geht hart gegen die Eurozone vor. Dort Frankreich verlor Triple A, wie Finanzminister François Baroin bereits vor der offiziellen Ankündigung aus New York bestätigt hatte. Mittlerweile hat die S&P-Korrektur aber auch Italien, Spanien und Portugal getroffen, die sogar um zwei Niveaus auf die Schwelle von Triple B gefallen sind.

Unterdessen kam es vor allem in Paris zu Kontroversen. „Es ist keine Katastrophe – betonte Baroin –: Wir werden uns nicht von den Ratingagenturen unsere Politik diktieren lassen.“ „Wenn die Nachricht von der Herabstufung wahr ist“, betonte Alain Minc, Berater des Präsidenten der Republik Nicolas Sarkozy, „handelt es sich um eine Aktion von Menschen mit schwerwiegendem perversem Verhalten.“ Vor dem Pariser Büro von Standard & Poor's protestiert eine immer größere Gruppe von Demonstranten, angeführt von Jean-Luc Mélenchon.

Tatsächlich scheint der Rating-Alarm die zaghaften Anzeichen einer Erholung des Vertrauens zunichte zu machen, die im Laufe der Woche an den Märkten in ganz Europa endlich wieder aufgetaucht waren. Bis zum Nachmittag hatten auch die Aktienmärkte des alten Kontinents vom positiven Ergebnis der dreijährigen BTP-Auktion profitiert, deren Rendite von 4,83 % Ende Dezember auf 5,62 % sank.

Italiens Rating sank auf BBB+. Unterdessen verlor Österreich auch das Triple A, während Deutschland verschont blieb. Berlin behält damit die Höchstnote für finanzielle Glaubwürdigkeit.

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