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Sogar Deutschland gegen die Ratingagenturen. Schäuble: „Dieses Oligopol brechen“

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich nach der Herabstufung Portugals durch Moody's in den Chor der Kritik an Ratingagenturen eingemischt.

Sogar Deutschland gegen die Ratingagenturen. Schäuble: „Dieses Oligopol brechen“

Die Rating-Herabstufung Portugals durch Moody's nach den negativen Ratings von Standard & Poor's für Griechenland war der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Es waren unerwartete Neuigkeiten, die alle erschreckten und die im Laufe der Stunden zum Funken wurden, der den Herd der Kontroversen entzündete.

Sehr hart war der Angriff von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der auf der Pressekonferenz erklärte: „Wir müssen das Oligopol der Ratingagenturen brechen“.
Die Herabstufung Portugals hat alle irritiert und in der Eurozone herrscht mittlerweile die allgemeine Meinung, dass der Einfluss von Ratingagenturen begrenzt werden sollte.
"Ich kann nicht verstehen, was dieser Entscheidung zugrunde liegt - fügte Schäuble hinzu - es hat mich überrascht, wie es alle hat." Darüber hinaus hat dieser Schlag gegen Lissabon den Niedergang des portugiesischen Aktienmarktes und aller EU-Märkte ausgelöst.

Scharfe Kritik kommt auch vom Präsidenten der Europäischen Kommission, dem Portugiesen Jose Manuel Barroso, und vom griechischen Außenminister, der das Urteil von S&P als "Wahnsinn" bezeichnete.
Die Besorgnis rührt daher, dass die meisten dieser Agenturen außerhalb der Eurozone angesiedelt sind und sich zu sehr auf Europa konzentriert haben. S&P und Moody's sind amerikanisch, Fitch ist angloamerikanisch.
Kritiker argumentieren, dass sie eine voreingenommene negative Haltung einnehmen, die nur Spekulanten begünstigt.
Kritik, wenn auch moderater, kommt auch von Seiten der EZB, die die Arbeit der Ratingagenturen als „prozyklisch“ einschätzt, also bereits bestehende Spannungsphasen an den Märkten verstärkt.

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