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Zidane, ein „Video Art“, der seine Karriere feiert

Ein wahres filmisches „Experiment“, ein Erlebnis, das eher in der Videokunst als im Kino zu verorten ist und beim Betrachter die Emotionen fast eines Stummfilms wecken kann. Anderthalb Stunden Aufnahmen, die ihn zum besten Fußballfilm aller Zeiten machen.

Zidane, ein „Video Art“, der seine Karriere feiert

Zidane: A 21st Century Portrait (2006), der als Durchbruch ihrer Karriere gefeiert wird, ist eine Zusammenarbeit zwischen Douglas Gordon (1966, Schottland) und Philippe Parreno (geb. 1964, Algerien).

Diese Dokumentation im Dokumentarstil zeigt ein Echtzeitporträt des französischen Fußballstars Zinédine Zidane, aufgenommen während eines Fußballspiels zwischen Real Madrid und Villarreal im Santiago-Bernabéu-Stadion in Madrid am 23. April 2005.

Zidane wird auf zwei Kanälen präsentiert und auf siebzehn synchronisierten Kameras im gesamten Stadion gefilmt, mit dem Fernsehbild zusammengeführt und mit rohem Spielmaterial kontrastiert. Der begleitende Ton wechselt zwischen den Klängen der begeisterten Menge und einem Soundtrack der schottischen Post-Rock-Gruppe Mogwai.

Von Natur aus voyeuristisch, folgt die Arbeit eng und intensiv nicht dem Fußball, sondern Zidane und hebt seine Bewegungen, Manieren und seine Stimmung während der 92 Minuten des Spiels hervor. Das Publikum ist mit Zidane auf einer Reise, von seinen Anfällen intensiver, aufgeregter Action bis hin zu seinen Momenten außerhalb des Platzes, dem ständigen Wiederkehren des Spiels und dem Toreschießen von Spielern außerhalb der Kamera.

Die Arbeit spricht sehr direkt von Zidanes geistigen und körperlichen Fähigkeiten, seinen Gewohnheiten und seinem Beitrag zum Spiel, aufgenommen in relativer Isolation.

Durch diese Arbeit diskutieren Gordon und Parreno auch die etablierte und umfangreiche Geschichte des Porträtgenres mit direkten Bezügen zu Künstlern wie Francisco de Goya, Diego Velázquez und Andy Warhol. Zidane präsentiert ein Porträt für eine neue Generation – und wirft Fragen über die vermittelte Natur des Promi-Images im digitalen Zeitalter auf.

Die filmische Arbeit ist bis zum 25. November in der Dunedin Public Art Gallery, Neuseeland, zu sehen

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