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Raus aus dem Euro? Es würde 358,6 Milliarden kosten

Hierbei handelt es sich um Berechnungen der EZB, die das aktuelle Defizit Italiens im Zahlungsverkehr zwischen den Zentralbanken des Eurosystems widerspiegeln

Wie viel würde es Italien kosten, aus dem Euro auszutreten? Würde der Austritt heute erfolgen, müsste unser Land 358,6 Milliarden zahlen. Keine Theoretiker, sondern Bargeld.

Die Berechnung wurde von der EZB durchgeführt, berichtet La Stampa als Antwort auf eine Frage zweier M5S-Abgeordneter. Auf ihre Anfrage hin erfahren sie die Daten von Target 2, also dem Zahlungssystem zwischen den Zentralbanken der Eurozone. In der Antwort Frankfurts wird klargestellt, dass Italien ein Defizit von 358,6 Milliarden Euro aufweist, während Deutschland einen Überschuss von 7544,1 Milliarden Euro aufweist. Nach Ansicht der EZB ist dies vor allem die technische Folge der quantitativen Lockerung bzw. des vom Eurotower unterstützten Kaufprogramms: Da diese mehr italienische und spanische Anleihen als üblich kauft und die Transaktionen über die Bundesbank abgewickelt werden, hat Deutschland einen Überschuss angehäuft das hätte es sonst nicht gegeben.

Allerdings, und das ist der zentrale Punkt, „müssen, wenn ein Land das Eurosystem verlässt“, schreibt die EZB in ihrer Antwort auf die Frage, „müssen die Kredite und Verbindlichkeiten seiner Zentralbank gegenüber der EZB vollständig reguliert werden“.
Mit anderen Worten: Die Schulden müssten vollständig beglichen werden, und für Italien könnte dies eine schwere Pflicht sein.

Die neuesten von der EZB veröffentlichten Daten mit Grafiken und Tabellen, die den starken Abstand zwischen Italien und Deutschland sowie zwischen Spanien und Deutschland dokumentieren, können hier eingesehen werden.

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