Das Kartellamt hat eine Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob die Übernahme von Tirrenia Navigazione durch die italienische Schifffahrtsgesellschaft (Cin) eine marktbeherrschende Stellung auf den Strecken von und nach Sardinien begründet. Am Ende der Operation wird das Kapital von Cin, das derzeit von Onorato Partecipazioni Srl gehalten wird, an Moby SpA, das auf denselben Strecken tätig ist, und an L19, die Fahrzeuggesellschaft des Clessidra-Fonds, übertragen. Diese Unternehmen werden indirekt die gemeinsame Kontrolle über Tirrenia ausüben.
Nach Angaben der Behörde wird die Operation strukturelle Auswirkungen auf die Strecken Genua-Porto Torres, Genua-Olbia und Civitavecchia-Olbia für den Personenverkehr haben; Genua–Olbia und Livorno–Cagliari für den Güterverkehr. Durch die Überschneidung der Aktivitäten von Tirrenia und Moby wird der Wettbewerb erheblich eingeschränkt, wobei die Gefahr von Preiserhöhungen bei den angebotenen Dienstleistungen besteht.
Das Kartellamt ist außerdem der Ansicht, dass der Zusammenschluss eine vertikale Integration zwischen den Verwaltungstätigkeiten der Seeterminals und den Schleppdiensten von Moby und Tirrenia und den Seeverkehrsdiensten für Passagiere und Güter bewirkt. Der Zusammenschluss könnte zu Diskriminierungsrisiken für konkurrierende nicht integrierte Betreiber führen.