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US-Zinsen steigen bis 2015, Reiseübelkeit für Europa

Fed-Vorsitzende Janet Yellen kündigt an, dass sie die US-Zinsen innerhalb des Jahres anheben wird, auch an der Börse – Rezessionssignale aus Japan – Raupensturm an der Wall Street – Saipem-Anhebung rückt näher.

Janet Yellens Wort: Die US-Zinsen werden im Laufe des Jahres steigen. Der Vorsitzende der US-Notenbank, der zum ersten Mal seit der Zentralbanksitzung vor einer Woche öffentlich sprach, äußerte sich deutlich: „Ich habe immer gesagt, dass es wahrscheinlich angebracht sein wird, die Leitzinsen in diesem Jahr zu erhöhen und die kurzfristigen Zinsen weiter anzuheben.“ wenn sich die Beschäftigungsquote verbessert und sich die Inflation dem 2-Prozent-Ziel nähert.“ Kurz gesagt, die Welt ist nicht so krank, dass sie einen Schritt der USA hin zur Normalität der Geldmärkte nicht tolerieren könnte. 

Mittlerweile mehren sich jedoch die negativen Signale: Der Funke des Volkswagen-Skandals hat eine heftige Krise in der Automobilbranche ausgelöst. Der europäische Branchenindex verlor gestern trotz der Erholung des Wolfsburger Hauses weitere 3,37 %, was bestätigt, dass die Dieselgate nicht mit der Wende an der Spitze von VW enden wird. Weitere Rezessionssignale kommen aus der globalen Industrie (siehe Caterpillar an der Wall Street). 

Heute Morgen läutet in Tokio eine weitere Alarmglocke: die Rückkehr der Deflation. Der Preisindex liegt im August bei -0,1 %, so wie seit August 2013 nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt ist eine erneute Qe-Injektion wahrscheinlicher, deren Wirksamkeit jedoch allmählich angezweifelt wird. Die Tokioter Börse war heute Morgen schwach (-0,2 %). Kleiner Umzug Hongkong. Die Öl- und Rohstoffpreise sind gesunken. Brent liegt unverändert bei 48,12 Dollar pro Barrel.

STURM CATERPILLAR ÜBER WALL STREET

Im Gegensatz dazu schloss die Wall Street vor der Rede von Janet Yellen ihre Türen: S&P -0,3 %, Dow Jones -0,5 %, Nasdaq -0,4 %. Der US-Aktienmarkt wurde vom Absturz von Caterpillar, einem der „Schwergewichte“ der US-Industrie, mit einem Minus von 6,4 % überwältigt, nachdem eine Gewinnwarnung angekündigt wurde: Der Umsatz wird 2015 48 Milliarden Dollar betragen, eine weniger als frühere Prognosen, die Gewinne dagegen um 5 % sinken. Der Konzern wird 5 Mitarbeiter entlassen. 

Die Auswirkungen auf Cnh Industrial sind schwerwiegend: -5,7 % auf 5,78 Euro auf der Piazza Affari, ein neuer historischer Tiefststand seit der Notierung 2013. 

MAILAND DIE SCHLECHTESTE TASCHE

Mittlerweile erweist sich die Volkswagen-Affäre für die europäische Automobilindustrie immer mehr als grenzenloses Desaster. Der Rückgang erstreckte sich jedoch auf alle Sektoren: Baugewerbe -3 %, Rohstoffe -3,4 %, Öl -2,8 %. In Mailand, gestern die schlechteste Börse, verlor der Ftse Mib-Index 2,31 % auf 20.581 Punkte. Es folgen Madrid und Paris (-1,93 %), Frankfurt (-1,92 %) und der Londoner FTSE 100 (-1,17 %). 

FIAT CHRYSLER SWINGS. BMW IST JETZT IN SICHT

Das Autobulletin ist beeindruckend. In Mailand fiel Fiat Chrysler um 7,5 % und beendete die Sitzung bei 11,37 Euro, dem schlechtesten Blue Chip des Tages. Auch Brembo steht unter Beschuss (-4,5 %). Starke Verluste auch bei den anderen Industriewerten: Finmeccanica -2,9 %, StM -3,9 %. Ein Albtraumtag in Frankfurt für Daimler (-4,4 %) und vor allem BMW, der den Schaden auf -5,2 % begrenzte, nachdem er am Morgen -9 % erreicht hatte.

Die Aktie fiel auf die Tiefststände der letzten zwei Jahre. In einem Artikel von Autobild heißt es, dass der BMW Die deutsche Zeitung zitiert eine Umfrage des American Council on Clean Transportation zu den Unterschieden zwischen Labortests und echten. BMW hat die Vorwürfe zurückgewiesen und bestreitet den Einsatz von Systemen, die erkennen können, wie stark der Motor Tests unterzogen wird.

In Paris verlor Renault 2,1 %, während Peugeot 3,9 % verlor.

VOLKSWAGEN FLOAT: HEUTE DER AUFTRAG AN MUELLER

Volkswagen schwebt inmitten der Trümmer: Nach den Verlusten zu Wochenbeginn (-38 % in zwei Tagen) schloss die Aktie gestern bei +0,4 %, nachdem sie am Morgen aufgrund der Rücktrittswelle von Martin um 6 % gestiegen war Winterkorn, der, sofern es keine Überraschungen gibt, eine Liquidation von fast 60 Millionen Euro erhält. Heute wird der Vorstand der Gruppe den Nachfolger bestimmen: Es scheint offensichtlich Krönung von Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender von Porsche, eine Figur, die Ferdinand Pech gefällt, dem großen Feind Winterkorns, der die süße Frucht der Rache schmeckt. Allerdings zu einem hohen Preis, denn der Skandal weitet sich aus. 

Der deutsche Verkehrsminister hat angekündigt, dass „stichprobenartige“ Tests der Emissionen von Fahrzeugen aller Automobilhersteller durchgeführt werden: Es ist nicht schwer, eine Saison strengerer und teurerer Kontrollen vorherzusehen. 

MPS FLY. ALEXANDRIA GEHÖRT DER VERGANGENHEIT

Die erfreuliche Nachricht des Tages kommt von Monte Paschi: Die Aktie ist um 6,2 % gestiegen, ausgelöst durch die Nachricht, die die Bank herausgefunden hat einen Deal mit Nomura, um den berüchtigten Alexandria-Vertrag abzuschließen: MontePaschi zahlt den Japanern „nur“ 359 Millionen gegenüber den 799 Millionen des ursprünglich vereinbarten Preises. 

Der mit einem „Abschlag“ von 440 Millionen abgeschlossene Vorgang wird einen einmaligen negativen Einfluss von 2015 Millionen nach Abzug der Steuern auf die Jahresrechnung 88 und eine Erhöhung der Sachanlagen um 257 Millionen haben. Die Kommentare der Analysten waren durchweg positiv, da durch diese Operation Liquidität freigesetzt und die Eigenkapitalquoten gestärkt werden.

Die anderen Banken lagen mit Ausnahme von Mediobanca (+0,1 %) im Minus. Unicredit fiel um 1,5 %, Intesa -1,3 %. Banco Popolare schloss mit einem Minus von 0,8 %. Generali verlor 1,5 %. 

IM FONDS VON MEDIASET UND BUZZI. Der Saipem-Anstieg ist näher 

Im Rest der Liste ist der starke Rückgang von Eni (-3,3 %) zu beachten. Saipem ist um 0,2 % gesunken, nach -4 % am Vortag. Die immer lauter werdenden Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung veranlassen Analysten, bei dem Titel vorsichtig zu bleiben. Canaccord bestätigte das Sell-Urteil mit einem Kursziel von 7 Euro. Kepler Cheuvreux bekräftigte die Halten-Empfehlung mit einem Ziel von 7,40 Euro.

Schlusslicht ist Mediaset, das 4,7 % am Boden liegen lässt. Buzzi ist ebenfalls im Minus (-5,88 %), was durch die Herabstufung von Morgan Stanley von „Overweight“ auf „Equalweight“ beeinträchtigt wird, wobei das Kursziel von 16,75 Euro auf 16,5 steigt. 

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