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Serie A, der Walzer der Bänke wird lebendig: Nur Garcia und Benitez sind sicher

Wie üblich öffnet sich der Transfermarkt mit den Trainern, die inzwischen fast ebenso zu Protagonisten des Systems geworden sind wie die Spieler: Neben Mazzarri, Conte und Seedorf stehen auch Montella, Guidolin, Mihajlovic und Reja noch lange nicht fest.

Serie A, der Walzer der Bänke wird lebendig: Nur Garcia und Benitez sind sicher

Und auch dieses Jahr ist die Zeit für den Walzer gekommen. Wie üblich öffnet sich der Transfermarkt mit den Trainern, die inzwischen fast ebenso zu Protagonisten des Systems geworden sind wie die Spieler. Und so wird der letzte Tag der Meisterschaft, der zudem für die Zwecke der Wertung fast unbrauchbar ist (nur Platz sechs ist noch zu vergeben), eine Gelegenheit sein, die Stimmung der Fans auf die Probe zu stellen. So wird es in Turin sein, wo Juventus morgen den vor zwei Wochen gewonnenen Scudetto feiern wird, vielleicht auch in Mailand, wo die Milan-Fans im unendlichen Fall Seedorf zu Wort kommen werden. Richtige Ohren auch in Florenz, Udine und Rom: Montella, Guidolin, Mihajlovic und Reja sind alles andere als sicher, nächstes Jahr wieder Fiorentina, Udinese, Sampdoria und Lazio zu trainieren. Kurz gesagt, es wird ein echter Dominoeffekt ausgelöst, der erst einsetzt, nachdem sich die erste Figur bewegt hat. Mittlerweile bewegt sich aber fast überall etwas, auch durch die Erklärungen der direkt Beteiligten.

Gestern haben Andrea Agnelli und Silvio Berlusconi ihre jeweiligen Plätze mit zu interpretierenden Worten in Brand gesteckt. „Niemand ist unverzichtbar, nicht einmal ich – sagte der Juventus-Präsident. – Die Geschichte unseres Clubs ist größer als jeder einzelne.“ Klingeln Contes Ohren? Wir werden bald wissen, vielleicht schon heute, wann der Trainer am Vorabend die übliche Pressekonferenz abhalten wird, sofern er nicht absagt. Sicherlich werden ihm Agnellis Äußerungen aber nicht gefallen haben, auch weil sie denen von Marotta ("unsere Priorität ist, mit ihm weiterzumachen") und Buffon ("ein Juve ohne ihn ist nicht vorstellbar") zuwiderlaufen. Aber auch Conte weiß, dass Agnelli am Ende entscheidet, also muss das Spiel noch ausgetragen werden. Überraschenderweise werden sogar rund um Milanello die Spiele wiedereröffnet. „Seedorf könnte auch bleiben, sofern mit ihm eine Einigung für seine Position beim Verein gefunden werden kann“, sagte Silvio Berlusconi. – Wir werden nach dem Sonntagsspiel entscheiden, aber ihn im Januar zu nehmen, war kein Fehler." Erstmals spricht sich die Nummer eins in der Via Aldo Rossi für den Niederländer aus, deutet aber an, dass viel von Galliani abhängen wird. Die Beziehungen zum CEO sind in der Tat schwierig, um nicht zu sagen sehr kompliziert, weshalb die Bank trotz der erzielten guten Ergebnisse wackelt. Auf der anderen Seite steht aber ein schwerer Vertrag (10 Millionen brutto bis 2016), der zumindest zum Nachdenken anregt, bevor man eine Freistellung verfügt. Auch hier sind die Ohren offen, denn Seedorf gibt heute Nachmittag die Pressekonferenz. Stattdessen war bei Inter alles ruhiger, aber wehe, die Bestätigung von Mazzarri als selbstverständlich anzusehen.

Thohir hat zwar immer wieder bekräftigt, dass WM sich nicht anfassen wird, aber über einen Vertrag wollte er trotzdem nicht sprechen. Auf den Fallschirmklassiker will der in 12 Monaten auslaufende Trainer allerdings nicht verzichten, weshalb die Geschichte zwar weniger dringend, aber nicht ganz außer Acht gelassen werden sollte. Heiße Stunden auch in Genua Bank Sampdoria, wo die Verlängerung mit Mihajlovic noch nicht angekommen ist ("wir werden erst ab Sonntag darüber sprechen", sagte Sinisa) und in Florenz. Den Besitzern gefielen Montellas Äußerungen ebenso wenig wie die Gerüchte, dass er um die Juventus-Bank kämpfen würde. Es sei denn, Conte bleibt, aber Gewissheiten gibt es noch nicht. Kurz gesagt, der Dominoeffekt ist bereit zu gehen und könnte in diesem Jahr mehr als die Hälfte der Serie A wirklich revolutionieren.  

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