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Nun warten die Märkte auf die Zinssenkung der EZB. Piazza Affari setzt das Rennen fort

Große Erwartungen an die Entscheidungen des EZB-Direktoriums vom 5. und 6. Juli: Zinssenkungen ganz oben auf der Agenda von Draghi - Auch Mittwochstreffen zwischen Mario Monti und Angela Merkel ist grundlegend - Mailand in Schwung - Unterdessen läuft das EDF-Übernahmeangebot am 19,3 % von Edison – Fonsai Board heute nach Unipols harscher Reaktion auf den Justizvormund

Nun warten die Märkte auf die Zinssenkung der EZB. Piazza Affari setzt das Rennen fort

DIE MÄRKTE WETTEN JETZT AUF STEUERSENKUNGEN

CIMBRI: DER WÄCHTER PREMAFIN IST NICHT UNPARTEILICH

Der magische Moment der Börsen geht in Asien weiter. Aber die Wirkung der europäischen Vereinbarungen ist relativ. Der Nikkei 225 eröffnet die Woche mit einem Plus von 0,20 %, gestützt auf besser als erwartete Daten des Tankan, Japans Super-Wirtschaftsindex. Stattdessen boomt Hongkong um +2,5 %. Für Auftrieb sorgen in diesem Fall deutlich besser als erwartete Indizien aus dem Index der Unternehmenskäufe und vor allem die Erholung des Immobilienmarktes: Erstmals seit zehn Monaten ziehen die Preise wieder an. Auch die Entwicklung aller europäischen Börsen ist gut.

Stattdessen verliert es Positioneneuro ( 1,2628 -0,40 %). Die Märkte, die auf Entscheidungen der EZB warten, schauen genau auf die Arbeitslosenzahlen, die heute Morgen bekannt gegeben werden: Das wird erwartet die Zahl der Arbeitslosen in der EU im Juni stieg auf 11,1 % (gegenüber 11 % im Mai).

Es verlangsamt auch die Öl, wurde bei 83,91 $ (-1,24 %) gehandelt.

Die EZB im Rampenlicht. Nach dem Ergebnis des Brüsseler Gipfels erwarten die Märkte anlässlich der Vorstandssitzung am 5. und 6. Juli einen energischen Schritt der Zentralbank. Prognosen gehen von einer Senkung des Leitzinses um einen Viertelpunkt auf 0,75 Prozent aus, auch wenn einige auf einen halben Punkt setzen. Mario Draghi hingegen könnte das Zinsmanöver mit einer Senkung der Zinsen auf Einlagen bei der Zentralbank begleiten. Heute bringt die Parkliquidität in Frankfurts Kassen bescheidene 0,25 %. Die Alternative wäre, ein historisches Novum, die unverzinsliche Einlage. Auf diese Weise konnten Ressourcen für Kredite an Unternehmen freigesetzt werden, die im Mai zum ersten Mal in der Geschichte der Zentralbank unter Null schlossen. Schließlich könnte die EZB den Märkten ihre Bereitschaft signalisieren, in den kommenden Monaten einen neuen Kredit, nämlich Ltro 3, aufzulegen.

Große Neugier und etwas Beklommenheit für das Verhalten der Märkte nach dem Freitag der Rekorde. Die europäischen Börsen zündeten im Zuge der europäischen Einigung über die Rekapitalisierung von Banken und den Anti-Spread-Shield. Doch am Wochenende mahnten die Zeichen zur Vorsicht: die schlechte Stimmung in Deutschland, das Gefühl, dass in dieser Woche das eigentliche Spiel um die Regelungen zu beiden Banken und zum Anti-Spread-Shield gespielt wird. Der wichtigste Termin bis zum Gipfeltreffen der Eurogruppe, auf dem die Einzelheiten der Vereinbarungen festgelegt werden müssen, ist das Treffen zwischen Angela Merkel und Mario Monti in Rom, das für Mittwoch, den 4. Juli angesetzt ist.

Die Märkte erholen sich nach den Rekordgewinnen vom Freitag. Heute morgen Mailand, das in der letzten Session seine beste Leistung des Jahres 2012 erzielte (und der zwölfte seit 1998, dem Jahr der Privatisierung der Börse) mit einem Gewinn von 6,59 % wird er leider nicht auf die treibende Wirkung der blauen Mannschaft zählen können, während der Fußball als Treibmittel für die Madrider Liste wirken könnte.

Diesmal spielen die beiden Teams jedoch im Einklang: In beiden Fällen wird den Bankaktien die Rolle als Treibmittel für eine neue Erholung anvertraut, die am ehesten bereit sind, die in Brüssel genehmigten Maßnahmen zu nutzen. UniCredit, Intesa Sanpaolo, Banco Popolare und Bper verzeichneten zweistellige Sprünge. Unter den Blue Chips schloss nur Ansaldo Sts mit einem negativen Ergebnis, das immer noch von den Bedenken der Analysten bezüglich öffentlicher Investitionen in Infrastruktur und Transport beeinträchtigt wird.

Noch mehr erwartet wird die Entwicklung des Spreads, der am Freitag auf 421 Punkte fällt. Die Entwicklung der Vorschläge zur italienischen Ausgabenüberprüfung wird auch die Entwicklung der öffentlichen Wertpapiere belasten.

Die Kapitalerhöhungen von Fonsai und Unipol Gefahr einer Verschiebung, sowohl wegen der schwierigen Einhaltung der technischen Fristen (es bleibt nur noch eine Woche bis zur Freigabe der Prospekte) als auch vor allem wegen der konkreten Möglichkeit eines neuen Premafin-Aktionärs ' Sitzung, wie vom Gerichtsverwalter der Imsi und Sinergia, Aktionäre der Holding, beantragt. Die Situation wird teilweise an den beiden Vorständen von Fonsai und Premafin geklärt, die für heute angesetzt sind. Am Vorabend des Treffens startet Unipol-CEO Carlo Cimbri einen heftigen Angriff: Der Gerichtsvollzieher sei nicht unparteiisch, er spiele den Ligresti tatsächlich in die Hände.

L'ultima Vorstandssitzung der Premafin verzeichnete am Freitag eine sensationelle Kluft: Angesichts des Schreibens, in dem Paolo Ligresti um die Aufhebung des Vorstands bittet, trat Geronimo La Russa aus dem Vorstand zurück und brach damit eine jahrzehntelange Solidarität zwischen den beiden Familien sizilianischer Herkunft. In dem Widerrufsschreiben wirft Ligresti dem derzeitigen Vorstand „Fehlentscheidungen“ und „Interessenkonflikte“ vor. Äußerungen "mit verleumderischem Inhalt", die "ein unerträgliches Klima" geschaffen haben, antwortete La Russa und legte seinen Rücktritt aus dem Rat vor, in dem er seit 2005 genau auf Vorschlag der Ligresti gesessen hatte.

Das Übernahmeangebot von Edf für 19,3 % von Edison beginnt heute Morgen. Der Preis von 0,89 Euro liegt sehr nahe an dem der Aktie an den letzten Börsen auf der Piazza Affari. Romain Zaleskis Tassara bleibt unbekannt und verspricht rechtliche Schritte gegen die Vereinbarung zwischen Delmi und dem französischen Unternehmen. In der Zwischenzeit hat Tassara, das 10,025 % von Edison besitzt, Consob aufgefordert, den Preis des Angebots zu erhöhen. Die Antwort der Kommission muss laut Reglement vor Ende des Angebots, also bis zum 3. August, eintreffen. Tassara läuft Gefahr, angesichts der Schulden gegenüber den Banken schier untragbare Kapitalverluste vorzuwerfen: Die Edison-Aktien sind bei Intesa und Unicredit zu einem Wert zwischen 1,4 und 1,5 Euro verpfändet.

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