Teilen

Meran: Architektur und Tourismus im Dialog, Architekten treffen Hoteliers

„Alpi Architettura Turismo“, kuratiert von Susanne Waiz, wird vom 30. Mai bis 7. September 2014 in Kunst Meran zu sehen sein – Ziel der Ausstellung ist es, einen Dialog zwischen in der Region tätigen Architekten und Akteuren aus der Tourismusbranche herzustellen.

Meran: Architektur und Tourismus im Dialog, Architekten treffen Hoteliers

Kunst Meran beherbergt vom 30. Mai bis 7. September 2014 die Ausstellung Alpi Architettura Turismo, kuratiert von Susanne Waiz. Alpine Architektur, Architektur für den Tourismus oder Architekturtourismus in den Alpen sind verschiedene Facetten eines einzigen Themas: Architektur, oder das Wesen eines Bauwerks, sein spezifisches Wesen. 

Ausgehend von dieser Annahme lässt sich die Langlebigkeit repräsentativer Hotelarchitektur erklären: Wird die gute Architektur des 900. Jahrhunderts noch heute geschätzt, so ist ebenso davon auszugehen, dass die gute Architektur unserer Tage auch über Jahrhunderte hinweg ihren Wert behalten wird .

Die in der Ausstellung dokumentierte Kasuistik touristischer Architekturen reicht von der einfachen Pension bis zum glanzvollsten Hotel, von den Skiliften bis zu den Bauskulpturen des Passo Rombo.

Architektur für den Tourismus kann sich nämlich nicht allein auf Beherbergungsbetriebe beschränken, sondern umfasst all jene Eingriffe, die in der Ausstellung unter dem Begriff „Landschaft des Tourismus“ zusammengefasst werden. Kein anderer Wirtschaftszweig hat einen so tiefgreifenden Einfluss auf die Landschaft, mit positiven Folgen, aber auch mit beunruhigenden Auswirkungen. Wenn einerseits oft um den Schutz der empfindlichen Hochgebirgsumgebung gefürchtet wird, so ist es andererseits auch dem Tourismus zu verdanken, dass viele Siedlungen ab einer gewissen Höhe noch überleben.

Die Auswahl der vorgestellten Projekte folgte einem rein architektonischen Ansatz, ließ die üblichen Standards der Hotelqualität beiseite und bevorzugte eher die kompositorische Qualität und den Bezug zum natürlichen und baulichen Kontext, sowohl bei Neubauten als auch bei historischen Gebäuden. Bei letzterem wurde besonderes Augenmerk auf die Anpassung, wenn auch in Form minimaler Eingriffe, an die Bedürfnisse des heutigen Tourismus gelegt, während die maroden Zeugnisse stillgelegter Hotelarchitektur bewusst ausgeklammert wurden, wie beispielsweise das Hotel Paradise von Gio Pontic.

Repräsentative Architektur ist nur dann gegeben, wenn sie von den Bauherren aktiv gepflegt wird, weshalb ihr Bewusstsein und ihre Visionen im Rahmen zahlreicher Interviews erkundet wurden.
In diesem Sinne richtet sich die Messe nicht ausschließlich an Planer und Architekten, sondern will als Impulsgeber für Hoteliers und alle, die in der Tourismusbranche tätig sind, wirken. Schließlich sind Gäste und Touristen durchaus willkommen: Sie sind letztlich die Erwartungen, die sich in der Architektur für den Tourismus widerspiegeln.
Unter den begleitenden Initiativen bietet Arte Meran den ganzen Sommer über die Gelegenheit für Hoteliers und Architekten, sich informell zu treffen, um an einem großzügigen Tisch Probleme und Projekte in einer geselligen Atmosphäre anzugehen, die nützlich ist, um unsichtbare Barrieren und Hemmungen abzubauen.
Begleitet wird der Rückblick auch vom sogenannten Hoteljournal, einer an alle Hotelbetriebe des Landes verteilten Publikation, die neben Fachbeiträgen und interessanten Interviews mit Hoteliers eine Zusammenfassung der ausgestellten Architekturbeispiele präsentiert – ein agiler und handhabbarer Wegweiser Architektur durch die Tourismuslandschaft.

Die Ausstellung ist in drei Abschnitte gegliedert:
– historische Unterkünfte
– moderne Unterkunftsmöglichkeiten
– Infrastruktur für den Tourismus

Anzahl Projekte:
23 Strukturen und Infrastrukturen in der Umgebung, in den urbanen Zentren und in den verschiedenen Südtiroler Tälern

Präsentationsformen:
– Fotos, Pläne und Texte an Trennwänden platziert
– Modelle und Einzelmöbel
– Neun Hörstationen mit Interviews mit Hoteliers
– Installation „Paradies“ der Künstlerin Elisabeth Hölzl
– Installation „Brennende Lieb'“ von Susanne Waiz, in Zusammenarbeit mit freilich Landschaftsarchitekten, auf der Terrasse von Kunst Meran

Architektur und Tourismus im Dialog
Architekten treffen Hoteliers

Die Ausstellung lädt Hoteliers und Betreiber der Tourismusbranche ein, Architekten aus der Region zu treffen. 36 namhafte Südtiroler Architekten werden einen Dialog zwischen Architektur und Tourismusbranche anstoßen. Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vom 03.06. bis 31.07. und vom 26.08. bis 04.09. sind verschiedene Termine geplant, bei denen zwei Architekten Hoteliers und Tourismusunternehmen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehen (Termine nach Vereinbarung).

Eine Initiative von HGV, SMG, MGM und Kunst Meran. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Reservierung ist erforderlich www.kunstmeranoarte.org – Tel. 0473 212643.

Führungen in italienischer Sprache finden im August jeden Mittwoch von 11.00 bis 12.30 Uhr statt. 

Bewertung