Der Volkskanzler von Österreich Sebastian Kurz kündigte nach dem Korruptionsskandal, der ihn erfasste, seinen Rücktritt an. An seine Stelle soll interimistisch der Außenminister treten Alexander SchallbergKurz selbst kündigte an. „Es wäre unverantwortlich, unser Land in Chaos und Patt zu belassen, es wäre auch unverantwortlich, mit einer Viererkoalition zu experimentieren, die auf die Gnaden der Freiheitlichen von Herbert Kickl angewiesen wäre. Ich stelle die Interessen des Landes über meine“, so Kurz weiter und kündigte an, als Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender der Volkspartei Övp im Parlament zu bleiben. „Die Anschuldigungen sind falsch und ich werde es beweisen.“ Kurz nahm zur Kenntnis, dass die Koalitionspartei Grüne "klar Stellung" gegen ihn bezogen hätten.
Der Entschluss zu gehen ist in den letzten Stunden gereift. Bis Freitagabend hatte Kurz mitgeteilt, dass er nicht abreisen wolle. Und dass er keinen Grund sehe, seinen Posten aufzugeben: Er habe sich zwar wie seine Volkspartei (ÖvP) "handlungsfähig und handlungswillig" erklärt. Der rechte Jungkanzler hatte zugesichert alles tun wollen, um politische Stabilität zu gewährleisten im Land, nach dem Streit um die Durchsuchungen von Anti-Korruptions-Ermittlern in seinen Büros, in der Zentrale der ÖVP und des Finanzministeriums. Die Mittel des Letzteren würden verwendet, um die Veröffentlichung von Umfragen zu finanzieren, die den Interessen von Kurz entsprechen.