Der Präsident der Republik, Giorgio Napolitano, ist vor wenigen Minuten zurückgetreten. Das Staatsoberhaupt hat den Brief unterzeichnet, in dem er sein Amt nach 9 Jahren niederlegt, und die Flagge auf dem Quirinalturm ist auf Halbmast gehisst. Nun hat das Verfassungsverfahren zur Wahl des neuen Präsidenten begonnen.
"Er wird ein weiser Schiedsrichter sein", sagte Ministerpräsident Matteo Renzi, der für die Vornamensvorschläge verantwortlich sein wird. Senatspräsident Pietro Grasso wird die Pro-tempore-Position innehaben, während Kammerpräsidentin Laura Boldrini nun die Plenarsitzung des Parlaments einberufen muss. Die Termine für die ersten Abstimmungen sind der 29. und 30. Januar.
Napolitano seinerseits reist mit einem Aufruf zur Einheit des Landes ab und verhehlt seine Erleichterung nicht: „Ich freue mich, nach Hause zu gehen“, sagte er gestern. Im Stadtteil Monti in Rom, wo er mit seiner Frau Clio lebt, werden große Erwartungen an seine Rückkehr gestellt. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bereich bereits abgesperrt.
Inzwischen hat das Match um Napolitanos Nachfolger bereits begonnen und die Kurse von Walter Veltroni scheinen in den letzten Stunden gestiegen zu sein. Aber nicht nur der ehemalige Bürgermeister von Rom ist unter den Namen in Sicht. Die Liste der in Frage kommenden Kandidaten umfasst unter anderem auch Sergio Mattarella, Paolo Gentiloni und Piero Fassino.