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Deutschland, Bayern schlecht: Anlegervertrauen auf tiefstem Stand seit 2012

Der Einbruch des Zew-Index zu den Wachstumserwartungen der deutschen Wirtschaft fiel deutlich schlimmer aus als vom Markt erwartet – Zölle zwischen den USA und China sowie Sorgen über die Brexit-Verhandlungen wiegen ebenfalls

Deutschland, Bayern schlecht: Anlegervertrauen auf tiefstem Stand seit 2012

Der Effekt von Wahlen in Bayern er fühlt sich nicht allein über die Regierung Merkel, sondern auch auf das Finanzklima in Deutschland. Das Research-Unternehmen Zew, das den gleichnamigen Index zum Anlegervertrauen in die deutschen Grenzen verarbeitet, veröffentlichte heute Morgen alarmierende Daten. Nach neuesten Erkenntnissen der Indikator zu den Wachstumserwartungen der deutschen Wirtschaft fiel von -10,6 Punkten im September auf -24,7 im Oktober, das niedrigste Niveau seit August 2012, als die Eurokrise noch in vollem Gange war. Auch das Ergebnis fällt deutlich schlechter aus als erwartet: Im Durchschnitt hatten Analysten mit einem deutlich verhalteneren Rückgang auf -12 Punkte gerechnet.

Der Zew-Index verschlechtert sich relativ ebenfalls Stimmung zur aktuellen deutschen Wirtschaftslage, der zwischen September und Oktober von 76 auf 70,1 Punkte fiel. Auch in diesem Fall ist der Rückgang schwerwiegender als vom Markt erwartet: Der Konsens lag bei 74,5.

Gleichzeitig wird der Index der Vertrauensklima in der Eurozone, der im selben Zeitraum von -7,2 auf -19,4 Punkte stieg.

Das heißt nicht, dass die Lage vor der bayerischen Wahl rosig gewesen wäre. Tatsächlich befindet sich der Zew-Index zu den Wachstumserwartungen in Deutschland seit letztem April im negativen Bereich. Der Oktoberwert ist jedoch einer der am weitesten vom historischen Durchschnitt von 22,8 Punkten entfernten.

Tatsächlich lasten laut Zew-Präsident Achim Wambach nicht die politischen Umwälzungen in Deutschland am meisten auf dem Anlegervertrauen, sondern zwei offene Fronten auf internationaler Ebene: die Handelskrieg zwischen den USA und China und das Risiko einer fehlende Einigung zwischen London und Brüssel zum Brexit.

Die Zew-Notiz nimmt keinen ausdrücklichen Bezug auf Italien und den vorhersehbaren Konflikt zwischen Rom und der Europäischen Kommission wegen des Haushaltsmanövers, nennt aber allgemein einige „politische Entwicklungen in der Eurozone“ als Quelle der Besorgnis der Anleger.

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