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Deutschland, hier ist der Mindestlohn: 8,5 Euro pro Stunde

Erstes Ziel der neuen großen deutschen Koalition: die Verabschiedung eines Mindestlohns, also eines Mindestlohns von 8,5 Euro pro Stunde, der für ganz Deutschland und für jede Kategorie von unselbstständig Beschäftigten gilt.

Am Sonntag waren 85 Prozent der Delegierten der Parteikonvent der SPD hat grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen zur Bildung eines Großen Koalitionsvorstands aus Christdemokraten und Christsozialen gegeben. Am Sonntag desselben Tages verabschiedete der Minikongress der SPD zudem einen Dekalog mit allen wesentlichen Punkten für den erfolgreichen Ausgang der Verhandlungen, die aller Voraussicht nach nicht vor Dezember abgeschlossen werden.

Erstes Ziel: die Genehmigung von a mindestlohn, also ein Mindestlohn von 8,5 Euro pro Stunde, der für ganz Deutschland und für jede Kategorie von unselbständig Beschäftigten gilt. Tatsächlich kennt die Bundesrepublik nur Mindestlöhne in einzelnen Branchen, die derzeit direkt von den Sozialpartnern durch Tarifverträge festgelegt werden und sich nach den territorialen Bereichen unterscheiden, in denen die Vereinbarungen festgelegt sind. Der von der SPD erkämpfte Mindestlohn, unterstützt wiederum vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), würde am Ende von den Vereinbarungen zwischen den Parteien abweichen. Genau das wollen Frau Merkel und ihre CDU/CSU vermeiden, indem sie die tarifpolitischen Entscheidungen den Sozialpartnern überlassen.

Kurz gesagt, das Kapitel bleibt das Hauptkampffeld zwischen CDU/CSU und SPD, auch wenn der christlich-soziale Vorsitzende Horst Seehofer diese Woche ankündigte, dass er sich einen Mindestlohn wie den von den Sozialdemokraten geforderten vorstellen könne, sofern dies der Fall sei die Forderungen nach Erhöhung der Steuerlast für die höchsten Einkommen. Der mindestlohn es würde etwa 6 Millionen Arbeitnehmer betreffen, etwa 17 Prozent der Belegschaft, und eine Erhöhung der Lohnsumme von etwa 35 Prozent garantieren. Aufbereitet wurden die Daten vom Berliner Wirtschaftsforschungsinstitut DIW, das trotz traditionell sozialdemokratischer Positionen diesmal gemeinsam mit anderen Forschungsinstituten die Hypothese eines gesetzlich fixierten Mindestlohns angreift.

Das Herbstgutachten der wichtigsten deutschen Wirtschaftsinstitute zur deutschen Wirtschaft enthält in der Tat stark kritische Anmerkungen zur Hypothese a mindestlohn. Die von Ökonomen befürchtete Gefahr besteht vielmehr darin, dass das Lohnniveau auf das Niveau des Mindestlohns sinkt und bei den Unternehmen, in denen es nicht nachhaltig ist, etwa bei kleinen Ladenbesitzern, massiv auf den Schwarzmarkt zurückgegriffen wird. Laut Michael Schneider von der Universität Linz würde die Maßnahme dazu führen, dass die Schattenwirtschaft (derzeit rund 340 Milliarden Euro) um weitere ein bis zwei Milliarden zunimmt. Andererseits sind die Auswirkungen auf die Staatseinnahmen zu vernachlässigen, da, wie Linz immer wieder betont, die Zunahme der Schwarzarbeit ohnehin den heimischen Konsum ankurbeln wird.

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