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Klima und Katastrophen, Deutsche Bank rankt Unternehmen

Deutsche Asset Management ordnet Unternehmen auch nach der Gefährdung durch Wetter und Naturkatastrophen: Der physische Standort von Unternehmensanlagen und ihre Gefährdung durch Katastrophenereignisse wurden für Investitionszwecke kartiert – klimabedingte physische Risiken stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Geldbeutel dar.

Klima und Katastrophen, Deutsche Bank rankt Unternehmen

Die Deutsche Asset Management und das in Kalifornien ansässige Klimaintelligenz- und Beratungsunternehmen Four Twenty Seven haben einen innovativen Ansatz für das Klimarisikomanagement entwickelt. 

Four Twenty Seven hat die Standorte von mehr als einer Million Unternehmenseinrichtungen weltweit klassifiziert und mithilfe wissenschaftlicher Klimamodelle die Wahrscheinlichkeit bewertet, dass sie von Klimagefahren wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Wirbelstürmen betroffen sind. Dadurch ist es nun möglich, die Gefährdung einzelner Unternehmen durch Katastrophenereignisse zu berechnen. 

Dies ist das erste Mal, dass der physische Standort von Unternehmenseinrichtungen und ihre Gefährdung durch Katastrophenereignisse für Investitionszwecke kartiert werden. Die Deutsche Asset Management kann nun den klimaphysikalischen Risikoscore eines Unternehmens in neue Anlageprodukte einbeziehen und die Auswirkungen von Klimaereignissen auf einzelne Unternehmen in ihren Portfolios bewerten. 

Die Methodik zur Vergabe von Scores identifiziert und klassifiziert den Standort, die ausgeübte Tätigkeit und die wirtschaftliche Sensibilität von Anlagen oder Unternehmen gegenüber Klimarisiken. 

Anschließend werden wissenschaftliche Klimamodelle angewendet, um die geografische Exposition gegenüber Klimarisiken zu bewerten und deren Auswirkungen auf das Unternehmen aus Sicht des Betriebs, der Lieferkette und des Marktrisikos zu messen.   

Die Daten können analysiert werden, um beispielsweise zu beurteilen, wie sich der Anstieg des Meeresspiegels auf die Küsten- und Offshore-Öl- und Gasinfrastruktur auswirken kann, wie Überschwemmungen Lieferketten stören könnten oder ob extreme Hitzewellen die Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft und im Bausektor beeinträchtigen.  

„Die Verfügbarkeit dieser neuen Daten zu klimabedingten physischen Risiken stellt einen wichtigen Schritt vorwärts bei der Bewältigung einer ernsten und wachsenden Bedrohung für Anleger dar. Heutzutage steht das Klimarisiko im Mittelpunkt, wir sind jedoch der Meinung, dass die Wertpapierdienstleistungsbranche die Unternehmen weiterhin auffordern sollte, jährlich und einmalig die Liste der Klimarisiken offenzulegen, denen sie ausgesetzt sind. Wir haben die Pflicht zu verstehen, wie sich andere Hurrikane oder neue Hitzewellen auf Bewertungen und Anlagerenditen auswirken können“, sagt Nicolas Moreau, Leiter der Deutschen Asset Management. 

Dieser neue Ansatz und die klimabedingte physische Bedrohung von Anlageportfolios sind Gegenstand einer Studie, die Four Twenty Seven und Deutsche AM im Rahmen der Klimakonferenz COP23 in Bonn vorgestellt haben.  

Die Forschung befasst sich direkt mit physischen Risiken und liefert zuverlässige Daten zur Anfälligkeit der Unternehmensproduktion und physischer Standorte gegenüber dem Klimawandel. Faktoren wie steigender Meeresspiegel, Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme stellen eine unmittelbare und messbare Bedrohung für Anlageportfolios dar.  

Während kein Ort vor den mit dem Klimawandel verbundenen Risiken gefeit ist, deuten Untersuchungen darauf hin, dass Asien besonders gefährdet ist. Von den Menschen, die weltweit die am stärksten klimagefährdeten Gebiete bewohnen, leben fünf von sechs in Asien, während 145 Millionen Chinesen in Gebieten leben, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind.

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