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CHAMPIONS LEAGUE - Juve triumphiert: Fußballstunde bei Borussia (0:3)

Ein stratosphärisches Juventus errät das richtige Spiel und erteilt den Deutschen von Borussia Dortmund eine Fußballstunde, gewinnt mit 3:0 auswärts und zieht stilvoll ins Viertelfinale ein – Fantastische zwei Tore von Tevez und eines von Morata – Allegri: „Wir sind sehr glücklich“ – Die einzige negative Anmerkung ist die Verletzung von Pogba.

CHAMPIONS LEAGUE - Juve triumphiert: Fußballstunde bei Borussia (0:3)

Ein Zyklon namens Juventus. Der die Champions League mit der Kraft derer trifft, die nichts zu verlieren haben und gerade deshalb so richtig träumen können. Die Bianconeri steigen mit einer grandiosen Leistung in die europäische Elite auf, was das 0:3-Endspiel im Westfalenstadion besser als viele Worte erklärt. Die Ikone all dessen ist natürlich Carlos Tevez, der beweist, dass es in der Champions League die Topspieler sind, die den Unterschied machen. Aus dieser Sicht kann sich Juventus Turin sicher sein: Der Apache hat seine europäischen Probleme längst gelöst und kandidiert als wahnsinniger Splitter der Konkurrenz. 

Den Dortmunder Erfolg allein auf die Argentinierin zu reduzieren, wäre allerdings ein Fehler: Die Dame dominierte in allen Belangen, ohne Diskussionen. Es ist richtig, Massimiliano Allegri auf den Traualtar zu heben, den großen Sieger der Konfrontation mit Klopp und vielleicht auch mit Conte. Der Juventus-Coach hat von der Anfangsaufstellung (4-3-1-2 am Vortag angekündigt) bis zu den Einwechslungen (Pogbas Verletzung nach nur 26 Minuten führte zu einer Umstellung auf 3-5-2) alles richtig gemacht. 

„Wir sind sehr glücklich, die Qualifikation kam durch zwei großartige Spiele – dachte Allegri. – Die Jungs haben allen gezeigt, dass sie auch in Europa mitreden können. Es ist klar, dass es drei oder vier überlegene Mannschaften gibt, aber in der Champions League kann alles passieren. Ich habe immer an diese Gruppe geglaubt, sie hat technische und physische Qualitäten. Er musste nur mehr Bewusstsein in seinen eigenen Mitteln finden…“.

Verständliche Genugtuung bei Juventus Turin hingegen, man hat dort lange auf einen so überzeugenden Europapokal-Erfolg gewartet. Täusche dich nicht über die Unzulänglichkeit von Borussia Dortmund, gerade dort zeigte sich die Stärke der Schwarz-Weißen. In einem so heißen Stadion zu spielen, einen wütenden Gegner zu managen, ohne jede Ehrfurcht sofort zu punkten: Die Lady hat sich von Anfang an als Beweis für ein primär mentales Wachstum durchgesetzt. Nach nur 3 Minuten verfällt das Dortmunder Publikum, das am Vorabend als 12. Mann auf dem Platz präsentiert wurde, bis auf die 5 anwesenden Juventus-Fans in Totenstille: Sie können es genießen! Denn Tevez entscheidet sich, das Spiel mit einem spektakulären rechten Fuß zu teilen, der geradewegs unter die Kreuzung schlüpft (0:1). 

Der Vorsprung verschafft den Bianconeri, die eine fast ohnmächtige Borussia bestmöglich managen, weitere Sicherheit. Nicht einmal Pogbas Verletzung nimmt Allegri die Gewissheit, der nonchalant von 4-3-1-2 auf 3-5-2 umschaltet. Die erste Halbzeit endete chancenlos für die Deutschen und auch in der zweiten Hälfte änderte sich daran nichts. Wo in der Tat Juve überläuft: Erst berührt Morata das 0:2 bei einem Assist von Tevez, dann findet er es immer wieder unter Mitarbeit der Apachen (70.). Was ihm sein wunderbares Spiel in der 79. Minute bescheinigt, als er Weidenfeller mit präziser Rechten von der Strafraumkante kühlt. 

Spiel, Spiel, Spiel. Jetzt steht Juventus im Viertelfinale, ein Tor, das von Allegri an jenem unglaublichen 17. Juli angekündigt (und erreicht) wurde, als er ohne Vorwarnung in die Schwarz-Weiß-Welt geworfen wurde. Damals schien es eine Utopie, dieses Niveau zu halten, aber Juve hat sich sogar verbessert. Und jetzt will sie keine Grenzen mehr setzen: Europa ist gewarnt.

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