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Meister – Mailands Meisterstück in St. Petersburg: 3:2 bei Zenit und engere Qualifikation

CHAMPIONS LEAGUE – Die Rossoneri reagierten auf den schwierigen Moment und eroberten dank eines großartigen El Shaarawy (fünftes Tor in 10 Tagen) das schwierige Feld des russischen Meisters, wobei auch Abbiatis Paraden und eine Prise Glück beim entscheidenden Eigentor halfen.

Meister – Mailands Meisterstück in St. Petersburg: 3:2 bei Zenit und engere Qualifikation

Endlich Mailand! Die Kampagne in Russland hinterlässt einen wichtigen Sieg, vor allem aber das Bewusstsein, dass diese Mannschaft noch etwas Genugtuung bekommen kann. Das ist keine Kleinigkeit, auch weil am Sonntag das Derby ausgetragen wird und so eine Selbstvertrauensspritze sicher gut tun wird. Das Spiel in St. Petersburg bot viele Fallstricke und nur wenige hätten am Vorabend auch nur einen Euro auf einen Sieg von Milan gewettet. Darunter war aber sicher auch Massimiliano Allegri, dem nach so vielen Kritiken eine gehörige Portion Applaus gebührt, denn der Rossoneri-Trainer fegte mit Spalletti das rein toskanische Derby. Als? Zunächst einmal durch die richtige Ausgangsformation, einschließlich des Spielsystems, ein noch offensiveres 4-2-3-1 als am vergangenen Samstag in Parma. Tatsächlich konzentrierte sich der Trainer im Vergleich zum Tardini-Spiel auf Emanuelson oben rechts und ließ Antonio Nocerino auf der Bank. Eine weitere wesentliche Änderung ist die Einbeziehung von Montolivo, das Ambrosini vorgezogen wird. Qualität und Schnelligkeit statt Muskeln und Schneid, eine mutige Art, in Petrovskis Schlamassel um die Bank zu spielen. Doch das musste die Begeisterung bald abkühlen, denn die Rossoneri starteten stark, ja sehr stark. Erst tötete Emanuelson Malafeev mit einem spöttischen Freistoß, der nur dank einer Ablenkung gelang, dann übernahm El Shaarawy den Vorsitz.

Das Tor von Pharaoh war eine Perle von seltener Schönheit: majestätischer Vorstoß von der Frontlinie, trockene Dribblings auf ein paar Gegenspieler und direkt ins Netz. Was soll ich sagen, Chapeu! Ein erschreckender Doppelsieg, der jedoch das Verdienst hatte, Zenit und damit das Spiel aufzuwecken. Von da an übernahm tatsächlich Abbiati die Szene, Autor spektakulärer Paraden in Serie, die das russische Comeback verlangsamten, zumindest bis zur Erholung der ersten Halbzeit. Tatsächlich konnte der Torhüter wenige Sekunden vor Schluss dem Torpedo des Hulk nichts entgegensetzen, der aus der „bestialischen“ Konfrontation mit Boateng als Sieger hervorging. Schweres Tor, das die Gewissheiten der Rossoneri untergrub. Tatsächlich fand Zenit unmittelbar nach der Pause mit Shirokov den Ausgleich, der die einzige Unsicherheit von Abbiati mit einem präzisen Kopfball ausnutzen konnte. Aber gerade in diesem Moment, als alle Milan in den Seilen erwarteten, machte Allegri entscheidende Züge. Aus einem stumpfen Bojan und einem müden Emanuelson, innen Pazzini und Nocerino, aus der Serie: Qualität ist in Ordnung, aber jetzt ist Zeit für harte Spieler. Mailand gewann allmählich an Boden und eine Viertelstunde vor Schluss sammelten sie die Beute ein. Flanke von Montolivo, Bewegung von Pazzini, die Hubocan so erschreckt, dass er den Ball ins eigene Tor ablenkt. Neuer Vorteil, diesmal endgültig. Yepes (an Stelle von Boateng für das letzte Fort) und vor allem Abbiati, Autor einer grandiosen Parade gegen Anyukov, kümmerten sich darum, ihn einzusperren. Sieg und zweiter Platz in der Gruppe, hinter einem bisher perfekten Malaga (aber die nächste Runde wird ein direktes Match). Sehr wichtiger Erfolg auch für Allegri, endlich aus dem Tunnel der Kritik, zumindest bis zum Derby. Dem Milan nun mit einem anderen Geist begegnen kann, sowie mit einem Team, das endlich seine eigene Identität gefunden zu haben scheint.

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