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Fall Unipol entschädigte Fassino für moralischen Schaden

Das Urteil erging im Rahmen der Ermittlungen zur Veröffentlichung der abgehörten Telefongespräche im Fall der Unipol/Bnl-Übernahme – zahlen soll der Geschäftsmann Fabrizio Favata, der ebenfalls zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt wurde.

Fall Unipol entschädigte Fassino für moralischen Schaden

Laut Mailänder Gup hat der neue Bürgermeister von Turin, Piero Fassino, Anspruch auf eine Entschädigung von 40 Euro für immaterielle Schäden. Zur Zahlung der Summe wird der Unternehmer Fabrizio Favata ebenfalls zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Richterin Stefania Donodeo akzeptierte die mildernden Umstände (und hob die wiederholte Verurteilung wegen Insolvenz auf) und verkürzte damit den Antrag der Staatsanwaltschaft, der zwei Jahre und acht Monate betrug. „Wir haben eine Bank!“ war der abgefangene Satz, den Fassino an Giovanni Consorte richtete, CEO von Unipol zum Zeitpunkt der versuchten Übernahme von Bnl. Fassino war damals Sekretär des DS.

 

Den Rekonstruktionen des Prozesses zufolge soll Roberto Raffaelli, Eigentümer von RCS, der Firma, die die Abhörgeräte an die Justiz geliefert hat, die Datei mit Fassinos Telefonanruf aus dem Computer der Ermittler extrahiert haben. Raffaelli übergab das Dokument Favata, der mit Paolo Berlusconi in die Villa in Arcore ging, um Premierminister Silvio Berlusconi das Gespräch anhören zu lassen. Der Anruf wurde später am 31. Dezember 2005 von Il Giornale, im Besitz von Paolo, veröffentlicht.

 

Raffaelli handelte eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten mit Bewährungsstrafe aus. Paolo Berlusconi wurde wegen Mittäterschaft bei der Offenlegung des Amtsgeheimnisses, Angeberei und Hehlerei angeklagt. Die Konkurrenzvorwürfe gegen den Ministerpräsidenten sollen allerdings kommende Woche mangels Beweisen zurückgewiesen werden.

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