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Boston, Ausstellung des Choreografen William Forsythe: Choreographic Objects

Das Institute of Contemporary Art in Boston präsentiert die erste amerikanische Gesamtausstellung mit performativen Objekten, Videoinstallationen und interaktiven Skulpturen des international gefeierten Choreografen William Forsythe.

Boston, Ausstellung des Choreografen William Forsythe: Choreographic Objects

Der weltbekannte Forsythe zählt zu den bedeutendsten Choreografen unserer Zeit. Seit über vier Jahrzehnten kreiert er Produktionen, die das Vokabular des klassischen Balletts neu definieren, und sein innovativer Ansatz in Bezug auf Choreografie, Inszenierung, Beleuchtung und Tanzanalyse hat unzählige Choreografen und Künstler beeinflusst. Seit den 90er Jahren entwickelt Forsythe parallel zu seinen Theaterproduktionen Installationen, Skulpturen und Filme, die er Choreographic Objects nennt. Ihre choreografischen Objekte verwischen die Grenzen zwischen Performance, Skulptur und Installation und laden den Betrachter ein, sich mit den Kernideen der Choreografie auseinanderzusetzen. Diese interaktiven, ortsbezogenen Werke sollen die Bewegung der Besucher durch Interaktionen mit kinetischen Skulpturen, Videoprojektionen und architektonischen Umgebungen anregen.

Die Ausstellung zeigt großformatige Installationen, darunter mehrere für das ICA entwickelte Werke. Durch Handlungsanweisungen des Künstlers, die neben den Werken an der Wand angebracht sind, werden die Besucher eingeladen, sich frei durch die performative Ausstellung zu bewegen und eine unendliche Vielfalt individueller Choreografien zu generieren.

William Forsythe: Choreographic Objects fällt mit Forsythes fünfjähriger Residenz beim Boston Ballet zusammen und bietet dem Publikum einen instrumentellen Einblick in seine bahnbrechende choreografische Arbeit auf mehreren Plattformen. Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation mit Autoren aus den Disziplinen Tanz und Kunst.

William Forsythe wurde 1949 in New York geboren und lebt in Vermont. Nach seiner Ausbildung im klassischen Ballett in Florida und New York trat Forsythe 1973 dem Stuttgarter Ballett bei und leitete zwanzig Jahre lang das Ballett Frankfurt. Von 2005 bis 2015 leitete er die kleinere, spezialisiertere Forsythe Company in Frankfurt und Dresden. Seine choreografischen Objekte wurden weltweit an Veranstaltungsorten wie der Turbine Hall der Tate Modern, der Biennale von Venedig und Sydney, der Villette/Grande Halle im Pariser Teil, ausgestellt Festival d'automne und Museen wie das Wexner Center for the Arts, Columbus, Ohio, das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt und die Hayward Gallery, London. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2010 auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

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