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Europäische Börsen, kehrt zum Frieden zurück. Auf dem Rentenmarkt bleiben Spannungen

Steigt an den europäischen Aktienmärkten nach einem schwierigen Tag – Optimismus nach einigen makroökonomischen Daten aus den USA – Währenddessen läuft die Auktion für Bonos gut, aber die Renditen und Spreads steigen beim Bund sowohl für italienische als auch für spanische Anleihen.

Europäische Börsen, kehrt zum Frieden zurück. Auf dem Rentenmarkt bleiben Spannungen

TASCHEN WIEDER UNTER BESCHUSS. NEGATIV MAILAND
SPANNUNG RÜCKKEHR AUF DER ANLEIHENFRONT

Schwieriger Morgen für die europäischen Börsen, alle im Minus nach starker Erholung am Mittwoch. In Mailand reduzierte der FtseMib-Index mittags bei 15.431 Punkten die Anfangsverluste dennoch auf 0,8 %. London liegt bei -0,6 %, Paris bei -1,4 %, Frankfurt bei -2,2 % und Madrid bei -1 %. Die Anleger warten auch darauf, dass der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe heute Nachmittag in Amerika veröffentlicht wird. Prognosen von Ökonomen zufolge soll der Index von 48,5 im Juli auf 50,9 fallen. Quote 50 ist die Wasserscheide zwischen Expansionserwartungen und Schrumpfungserwartungen. Der Abstieg an den europäischen Börsen wird derweil von den Sektoren vorangetrieben, die gestern am meisten zugelegt haben: Automobil (Stoxx -3,5 %) und Bau (-2,2 %).

OK DIE VERSTEIGERUNG DER BONOS. ABER DER SPREAD GEHT NACH OBEN
UND AUF BTP STEIGT DIE RENDITE AUF 5,16 %

Am besorgniserregendsten sind jedoch die Spannungen auf dem Rentenmarkt. Heute Morgen war eigentlich die Versteigerung der Bonos angesetzt. Vor einiger Zeit veröffentlichte das spanische Finanzministerium Daten zur Auktion für die neue 5-jährige Anleihe, die erfolgreich abgeschlossen wurde. Der platzierte Betrag lag bei 3,6 Mrd. im oberen Teil der Angebotsspanne von 3-4 Mrd. mit einer Rendite von 4,489 %, die durch das Kaufprogramm der EZB unter Kontrolle gehalten wurde. Das Bid-to-Cover, also das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, liegt mit 1,8 deutlich über dem 1,27-fachen Bid/Ratio, das bei der italienischen Auktion am Dienstag verzeichnet wurde. Doch nach der Auktion kehrte Druck auf den Rentenmarkt zurück: Die italienische Zehnjahresrendite stieg um 4 Basispunkte auf 5,16 %, die spanische um sieben Basispunkte auf 5,08 %. Der Btp-Bund-Spread weitet sich auf 299 Basispunkte aus und nähert sich gefährlich der psychologischen Schwelle von 300 Basispunkten.

NEUER AUSFALL FÜR FIAT (-4,9 %)
ZWISCHEN DEN BANKEN BEHALTEN SIE NUR VERSTÄNDNIS

Fiat fällt um 4,9 %. Heute Morgen senkte die Citigroup ihre Einschätzung für die Aktie des Turiner Unternehmens von „Kaufen“ auf „Halten“ und senkte das Kursziel von 4,5 Euro auf 8,4 Euro. Bernstein reduzierte auch das Ziel und erhöhte das Kursziel von 6 Euro auf 7 Euro mit einer Beurteilung der Marktleistung. Seit dem letzten 4. Juli, als die Aktie mit 7,71 Euro ihren höchsten Stand seit Jahresbeginn erreichte, ist die Aktie um 44,4 % gefallen und hat sich damit schlechter entwickelt als der Ftse Mib, der im gleichen Zeitraum 23,9 % verlor. In der Zwischenzeit wird das Lingotto heute das erste Treffen der 22 Manager des Group Executive Council ausrichten, dem Gremium, das sich mit den strategischen Entscheidungen der Gruppe befasst. Ebenfalls im Minus waren Fiat Industrial -3,3 %, Pirelli -5 % und Prysmian -3,2 %. Laut der englischen Tageszeitung DailyTelegraph haben keine Verhandlungen zwischen Mediaset (-1,41%) und dem englischen Sender ITV begonnen, der nach Gerüchten des Daily Telegraph selbst an einem Kauf der Endemol-Gruppe interessiert wäre. Berichten zufolge erwägt ITV die Möglichkeit, die Kontrolle über die Gruppe selbst zu übernehmen und ihre derzeitigen Schulden vollständig zu übernehmen. Die derzeitigen Anteilseigner von Endemol (Mediaset, John De Mol und Goldman Sachs mit jeweils 33,3 %) haben sich zu dieser Hypothese nicht geäußert. Banken sind ebenfalls im Minus: Unicredit verliert 1,3 %, MontePaschi -1,7 %, Banco Popolare -1,3 %. Intesa begrenzt die Kürzung auf 0,1 %. Kleine Bewegungen Unter den Energie Enel -1,3 %, Eni -0,9 %.

DER MARSCH VON DE LONGHI GEHT WEITER
+ 29,5 % IN NUR EINER WOCHE

Auf den Schilden von De Longhi, die um 3,6 % auf 8,04 Euro steigen. Es ist der sechste Tag in Folge für die Aktie, die seit dem 25. August um 29,5 % zugelegt hat. Zur guten Performance der Aktie trugen die am Montag veröffentlichten positiven Zahlen bei: Der Konzern schloss das erste Halbjahr mit steigenden Umsätzen und Margen ab und erwartet, auch im zweiten Halbjahr weiter zu wachsen. Die Aktie profitiert auch von einer heute Morgen veröffentlichten Mitteilung der Bank of America, die an ihrer Kaufentscheidung festhielt und das Kursziel um 13 % auf 10 Euro senkte. Das neue Ziel impliziert jedoch ein potenzielles Aufwärtspotenzial von 25 %. Wie prognostiziert, wurde das erwartete Treffen zwischen dem Entwicklungsminister Paolo Romani und dem Geschäftsführer von EDF, Henri Proglio, auf Montag verschoben, um eine Einigung über die Leitlinien für die Umstrukturierung von Edison zu erzielen. Gestern traf sich Romani mit dem Top-Management von Iren, einem Partner von Delmi, der die Hypothese einer Vereinbarung zwischen A2a und EDF, die seinen Interessen und denen anderer Partner auf italienischer Seite schaden würde, sehr kritisch gegenübersteht. Heute trifft sich der Vorstand von A2A, um der Reorganisation von Edison eine letzte Beschleunigung zu geben

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