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Borsa, Moncler kommen und Mailand bestätigt sich als Ort für italienischen Luxus. Erstsemester 2014 gesucht

Morgen debütieren die Daunenjacken von Moncler an der Börse – das ist eine beruhigende Nachricht für Le Monde „für den Markt, der jetzt ganz klar auf die Vervielfachung der Debüts von Luxusunternehmen auf der Halbinsel setzt“. In Mailand hat nur der Luxus den letzten zwei Jahren der Krise (erfolgreich) getrotzt – die Più Borsa-Website wurde im November gestartet

Morgen kommen die Daunenjacken von Moncler an die Börse. Für die französische Zeitung le Monde ist die Notierung „das wichtigste Debüt in Mailand seit der Notierung von Enel Green Power im November 2010“. Moncler ist auf dem Haupt-MTA-Markt, der zweite Börsengang von 2013 nach Moleskin und der sechste seit 2010, als neben Enel Green Power auch Tesmec landete (jedenfalls betraf eine größere Anzahl von Notierungen den AIM-Markt). Sicher ist, dass sich in den folgenden zwei Jahren nur noch die Unternehmen aus dem Mode/Luxus-System an die Preislisten wagten und eine erfolgreiche Notierung schafften: 2012 landete Brunello Cucinelli und 2011 Ferragamo, beide verdoppelten ihre Börsenbewertung fast. Moncler wartet nun auf das Gate, das hohe Erwartungen geweckt hat: Am Freitag gab das Unternehmen die Daten zum Börsengang bekannt: Das Angebot wurde am 11. Dezember 2013 erfolgreich abgeschlossen, mit Anfragen für insgesamt 2.087.871.624 Aktien von 66.764 Bewerbern und einer Gesamtnachfrage die die Anzahl der angebotenen Aktien um etwa das 27-fache überstieg.

Heute sind in Mailand 17 Luxusunternehmen notiert, was einer Gesamtbewertung des Sektors entspricht, die von 32 Milliarden im Jahr 13 auf 2003 Milliarden Euro gestiegen ist. Mailand, betonte Le Monde selbst, sei zum Referenzmarkt für die Notierung von Luxusunternehmen italienischer Unternehmen geworden und die Ankunft von Moncler ist „beruhigende Nachricht für den Markt, der jetzt ganz klar auf die Vervielfachung der Debüts von Luxusunternehmen auf der Halbinsel setzt“.
Prada fehlt die Attraktivität des Mailänder Modekonzerns, der trotz des mittlerweile Londoner Top-Managements der Piazza Affari die Hongkonger Börse bevorzugt hat. Doch an der Börse hofft man, dass Moncler in den kommenden Monaten vier bis fünf neue Unternehmen der Branche folgen werden. Auf der anderen Seite herrscht kein Mangel an geeigneten Kandidaten. In einer erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie identifizierte Pambianco etwa 50 Luxusunternehmen, die an die Börse gehen könnten. Unter diesen großen Konzernen wie Giorgio Armani, der seit Jahren in aller Munde ist, Ermenegildo Zegna, Dolce & Gabbana, Renzo Rosso, Versace, aber auch Newcomer wie die umbrische Kaschmir-Strickmode Fabiana Filippi oder Designfirmen wie Kartell und Flos.

Um den Weg für zukünftige Studienanfänger zu ebnen, Luxus oder nicht, hat die Börse eine Reihe von Initiativen gestartet, mit dem Ziel, den Veränderungsprozess zu erleichtern und zu beschleunigen, einschließlich organisatorischer Veränderungen, die erfordern, dass KMU an der Börse notiert werden. Das potenzielle Einzugsgebiet liegt bei rund tausend Unternehmen, sei es bei Analysen zu Wachstumsperspektiven, Dynamik oder Lösungsbedarf beim Generationswechsel. Daher wurde vor einigen Wochen auch eine Website gestartet (Teil des Più Borsa-Projekts, das darauf abzielt, eine gemeinsame Aktionslinie für die Marktentwicklung unter den Mitgliedern, einschließlich Betreibern und Verbänden, zu fördern), die sich an Unternehmen richtet, die an einem möglichen Angebot interessiert sind. Auf der Website finden Unternehmen Informationen zu Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Kosten von Unterstützungsmaßnahmen für die Notierung an der Börse, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Alles auf einer einzigen Plattform, ohne verschiedene Betreiber kontaktieren zu müssen.

Ziel ist es, die von börseninteressierten Unternehmen oft beklagte Unsicherheit über die Kosten der Börsennotierung zu verringern. Damit wurde eine genaue Liste von Dienstleistungen identifiziert, zu denen Vermittler, Beratungsunternehmen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Anwaltskanzleien, die dem Projekt angehören, konkrete Angebote formulieren können. Mehr als nur eine Informationsseite: Auch die Ansprechpartner, die das Projekt begleiten, sind online zu finden, die sich an Einheitstarife halten und Details zum Leistungsangebot nennen. Einige Betreiber (Vermittler, Wirtschaftsprüfer und Berater) sind bereits online, aber die Förderer der Initiative (einschließlich Consob und Borsa Italiana) sind zuversichtlich, dass die Zahl bald steigen wird. Jetzt fehlen nur noch die Erstsemester.

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