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HEUTE PASSIERTE – Reichstag: der Brand, der 33 den Weg für den Nationalsozialismus ebnete

87 Jahre sind seit dem Brand vergangen, der das Deutsche Parlament zerstörte. Die Schuld lag bei einem jungen Niederländer, doch in Wirklichkeit handelte es sich um einen von den Nazis organisierten Plan, um die Grundlagen der im Aufbau befindlichen Diktatur zu stärken

HEUTE PASSIERTE – Reichstag: der Brand, der 33 den Weg für den Nationalsozialismus ebnete

Am 27. Februar 1933, vor genau 87 Jahren, brachen Flammen aus das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages, in Berlin. Der Brand, der durch Brandstiftung verursacht wurde, wird in Geschichtsbüchern noch heute als entscheidende Etappe im Aufstieg des Nationalsozialismus erwähnt.

Als er am Tatort ankam, fand die Polizei hinter dem Gebäude einen halbnackten Mann: Es handelte sich um einen Marinus Van der Lubbe, ein 24-jähriger geistig behinderter Kommunist aus den Niederlanden. Wenig später kamen sie auch Adolf Hitler, der weniger als einen Monat zuvor Kanzler geworden war, e Hermann Göring, damaliger Reichstagspräsident (eine Position, die er bis 1945 innehatte).

Als Van der Lubbe ihm vorgeführt wurde, erklärte Göring, dass die Kommunisten für den Brand verantwortlich sein müssten und dass dafür die Parteiführer verhaftet werden müssten. Gleichzeitig, Hitler rief den Ausnahmezustand aus und veranlasste den Präsidenten der Republik, den 85-jährigen Paul von Hindenburg, zur Unterzeichnung Reichstagsbrandverordnung, wodurch die meisten der durch die Weimarer Verfassung von 1919 garantierten Bürgerrechte außer Kraft gesetzt wurden.

Nach Angaben der Polizei Van der Lubbe er hatte zugegeben, das Feuer aus Protest gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten gelegt zu haben. Nachher, Folter ausgesetztDer junge Niederländer ergänzte das Geständnis um weitere Details und wurde anschließend zusammen mit den Führern der Kommunistischen Partei Deutschlands vor Gericht gestellt. Der Prozess fand in Leipzig statt und endete mit dem Todesurteil gegen Van der Lubbe er wurde enthauptet im Januar 1934. Die Führung der Kommunistischen Partei wurde stattdessen freigesprochen, doch das Urteil war nur die letzte juristische Sehnsucht des deutschen Rechtsstaates.

Die große Mehrheit der Historiker ist sich einig, dass es sich um den Reichstagsbrand handelte ein von den Nazis organisiertes Komplott, um die Opposition zu ächten und die Grundlagen der Diktatur zu stärken. Tatsächlich wurden in den Wochen nach der Zerstörung des Parlaments über 4 Kader der Kommunistischen Partei verhaftet.

Alle Deutsche Wahlen vom 5. März 1933, mit der Führung im Gefängnis und ohne jeglichen Zugang zu den Medien, gewannen die Kommunisten nicht mehr als 12 %, während die Nazis mit 44 % siegten. Nicht nur das: Die SA verhinderte, dass die wenigen gewählten Kommunisten ihre Abgeordnetenämter antraten, und das gleiche Schicksal war auch einigen Sozialdemokraten vorbehalten.

Einige Tage später, am 24. März, gab das Parlament grünes Licht für eine weitere selbstmörderische Maßnahme, bekannt als Vollmachtserlass, was Hitler eine Zweidrittelmehrheit verschaffte, die es ihm ermöglichte, per Dekret zu regieren und die bürgerlichen Freiheiten weiter einzuschränken. Die Sozialdemokratische Partei, die gegen diese Bestimmungen gestimmt hatte, wurde aufgelöst. Selbst der Vollmachtserlass, ein entscheidender Akt für die Errichtung der NS-Diktatur, wurde mit dem durch den Reichstagsbrand ausgelösten „Ausnahmezustand“ begründet.

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