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Zu viel Protektionismus, klagt die EU-Kommission

Brüssel weist darauf hin, dass seit 2008 700 Regeln zur Beschränkung des Freihandels erlassen wurden - Nach der Krise hatten die Staats- und Regierungschefs der Welt versprochen, dass sie nicht in die protektionistische Spirale geraten würden - In Argentinien gibt es eine Rekordzahl von Beschränkungen (150), gefolgt von Russland, Indonesien und Brasilien – China hat nur 36

Zu viel Protektionismus, klagt die EU-Kommission

Protektionismus? „Nein danke, wir geraten nicht in die Spirale“, erklärten die Staats- und Regierungschefs zu Beginn der Krise. Doch wie es scheint, kam es anders. Dies prangert der zehnte Bericht zur Handelspolitik der Europäischen Kommission an.

Brüssel weist darauf hin, dass 150 handelsbeschränkende Maßnahmen eingeführt, aber nur 18 aufgehoben wurden und seit 2008 rund 700 protektionistische Regeln umgesetzt wurden, die noch immer in Kraft sind. Eine Beobachtung, die sich nicht sehr von der des ehemaligen Generaldirektors der Welthandelsorganisation Pascal Lamy unterscheidet, der im vergangenen Juli erklärte: „Die Handelsbeschränkungen werden weiterhin erlassen und nehmen ständig zu“. EU-Handelskommissar Karel de Gucht nannte die Situation „besorgniserregend“.

Die Kommission stellte fest, dass Staaten wie Brasilien, Argentinien, Russland und die Ukraine beschlossen haben, den Binnenmarkt zu schützen, indem sie Importe bestrafen. Auch Brasilien, Argentinien und Indien haben Maßnahmen erlassen, die den Einsatz heimischer Waren forcieren, insbesondere im Beschaffungssektor.

Dem Bericht zufolge ist Buenos Aires mit rund 150 Vorschriften der wahre Meister des Protektionismus. Russland, Indonesien und Brasilien ziehen nach. Fürs Protokoll: China hat nur 36 Beschränkungen erlassen.

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