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Anti-EU-Referendum: Die Schweiz stimmt am Sonntag ab

Am Sonntag, 25. November, wird in Bern über drei sehr unterschiedliche Referenden abgestimmt. Das wichtigste Ziel besteht darin, die Beziehungen zur Europäischen Union neu zu diskutieren, und wird von den Souveränisten der UDC gefördert, die gegen die Personenfreizügigkeit sind. Es wird aber auch darüber abgestimmt, Kühen und Ziegen nicht mehr die Hörner abzuschneiden und Missbräuche in der Sozialversicherung zu bekämpfen

Anti-EU-Referendum: Die Schweiz stimmt am Sonntag ab

Die Staatenwelle erfasst auch die Schweiz. Tatsächlich versucht die Schweizerische Nationalpartei dies Boykottbeziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Am Sonntag, 25. November, wird der Bund für das Referendum stimmen „Schweizer Recht statt ausländische Richter“, auch „Zur Selbstbestimmung“ genannt. Die Unione Democratica di Centro (UDC) vereint den Großteil der EU-Gegner und hat sich zum Ziel gesetzt, der Schweizer Verfassung einen höheren Stellenwert gegenüber internationalen Verträgen zu verschaffen. Im Falle einer Genehmigung wäre die Schweiz nicht mehr in der Lage, den bilateralen Vertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Union anzuwenden und interne Regelungen anzupassen. Dann müsste Bern den bestehenden Vertrag kündigen und mit allen betroffenen Staaten neue Abkommen neu aushandeln.

Es ist leicht zu verstehen, dass der Hauptzweck der UDC genau die Europäische Union ist. Die Beziehungen zwischen Bern und Brüssel sind sehr heikel, da sie kein Teil der EU sind lehnte 1992 den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum ab. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Brüssel wurden dank der geregelt Bilaterale Vereinbarungen, im Parlament und in Volksabstimmungen angenommen. Bisher waren sie funktionsfähig, doch inzwischen hat die EU eine Überarbeitung der Abkommen mit der Schweiz gefordert, um künftigen Problemen vorzubeugen. Der Vertrag ist noch nicht abgeschlossen, da der Brexit inzwischen die Oberhand gewonnen hat.

Ein möglicher Kompromiss wäre die Einrichtung eines Schiedsgerichts, doch die UDC hat sich gegen jede Art von Verhandlung ausgesprochen. Darüber hinaus hat die UDC eine durchgeführt Unterschriftensammlung für ein Nein zur Personenfreizügigkeit und zu „ausländischen Richtern“ aufgerufen, die Streitigkeiten zwischen den beiden „Blöcken“ beizulegen. Bereits 2014 gewann die Bewegung ihre erste Schlacht, indem sie die Freizügigkeit einschränkte. Mit Mühe gelang es der Schweizer Regierung und dem Parlament, eine Einigung mit der EU zu erzielen. Der Zweck der UDC mit dem Nein bestand darin, die bilateralen Abkommen aufzugeben, die sie zunächst genehmigte, später aber exkommunizierte. Die Europäische Union ist nicht damit einverstanden, einige Punkte der bilateralen Abkommen aufzuheben. Wenn sie diese in Frage stellen muss, wird sie sie alle erneut diskutieren.

Die Berner Regierung, der alle wichtigen Parteien angehören, und das Parlament, das sich dagegen aussprach, haben sich gegen das UDC-Projekt ausgesprochen. Darauf weist die Regierung hin Die Verfassung legt fest, über welche Verträge das Volk abstimmen muss und dass es im Falle etwaiger Einwände Lösungen gibt, einschließlich Gesetzesänderungen. Die Sprengung des Systems würde bedeuten, dass Handelsverträge, der Schutz des kulturellen Erbes, der Umweltschutz, die polizeiliche Zusammenarbeit, die Menschenrechte und mehr beeinträchtigt würden.

Selbst Economiesuisse, der Verband Schweizer Unternehmen, ist auf der Nein-Seite: Die EU ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz und die Verträge sind von grundlegender Bedeutung. Eine Anfang November durchgeführte Umfrage der Gfs.Bern-Seite ergab 61 % Nein, 37 % Ja und 2 % Unentschlossene. In den letzten Jahren haben sich Umfragen zu vielen Themen jedoch letztendlich durch Abstimmungen als falsch erwiesen. Das Unbekannte bleibt also bestehen.

Am Sonntag, den 25., werden wir auch für andere stimmen zwei Referenden: Anreize für Landwirte, dafür zu sorgen, dass die Hörner von Kühen und Ziegen nicht mehr abgeschnitten werden (die Regierung ist für „Nein“) und strengere Kontrollen gegen Missbrauch der Sozialversicherung (die Regierung ist für „Ja“).

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