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Einkommen oder Rendite? Vier nützliche Tipps für den Aufbau eines guten langfristigen Portfolios

Die Analyse von Russell Investments legt den Schwerpunkt auf Anleger, die hohe Renditen auf Kosten der damit verbundenen Risiken und der Fähigkeit zur Generierung zukünftiger Erträge anstreben – die Analyse von Thomas Schneider bietet auch vier nützliche Überlegungen für den langfristigen Aufbau eines Portfolios.

Einkommen oder Rendite? Vier nützliche Tipps für den Aufbau eines guten langfristigen Portfolios

Besonders für Anleger, die bereits im Ruhestand sind, sind die sogenannten „ertragsorientierten“, also auf die Generierung von Erträgen ausgerichteten Portfolios sehr interessant. Aus rein psychologischer Sicht mögen diese Portfolios interessant erscheinen, da sie eine einfache Möglichkeit bieten, die eigenen Investitionen zu planen und die Gefahr zu vermeiden, das Primärkapital belasten zu müssen.

Leider macht es das aktuelle Marktumfeld niedriger Zinsen den Anlegern schwer, diesen Weg besonnen zu gehen. Viele Anleger suchen nach einer höheren Rendite als das, was man als „nachhaltig“ bezeichnen würde. Kurzfristige Erträge werden gegenüber langfristigem Wachstum bevorzugt, dies kann zu einer Verringerung des verfügbaren Kapitals führen und sowohl das Portfolio als auch die Fähigkeit, zukünftige Erträge zu generieren, gefährden.

Finanzberater und Promoter können ihren Kunden durch 4 Überlegungen helfen, vorsichtiger vorzugehen:

1. Hüten Sie sich vor den Risiken der „Suche nach Rendite“. Anleger betrachten die Rendite als eine Einnahmequelle in ihren Portfolios, aber viele assoziieren Anlagen, die eine attraktive Rendite mit einem konservativen Rand oder einem höheren Maß an Sicherheit bieten, als sie tatsächlich sind. Tatsächlich ist dies oft nicht der Fall – da höhere Renditen mit höheren Risiken verbunden sind – und erhebliche Verluste auftreten können.

2. Gleichen Sie die Leistungsanforderungen von „heute“ mit denen von „morgen“ ab. Wie viel Einkommen ein Investor benötigt, ist eine große Entscheidung und kann schwierig zu bestimmen sein. Erschwert wird dies dadurch, dass die Einkünfte für lange Zeit ausreichen müssen. Und wir wissen nicht, wie lange. Nur der Finanzberater und der Kunde können definieren, wie viel Ertrag voraussichtlich ausreicht und wie viel aus einem Portfolio erwirtschaftet werden kann. Achten Sie daher beim Vergleich von Fonds oder Anlageideen unbedingt auf die Gesamtrendite und nicht nur auf die laufende Rendite.

3. Diversifizieren Sie durch mehrere Renditequellen. Um Ihren aktuellen und zukünftigen Einkommensbedarf erfolgreich in Einklang zu bringen, müssen Sie einen diversifizierten Ansatz über mehrere Renditequellen in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Sachwerte in Betracht ziehen. Viele Aktien, die höhere Renditen bieten, können einem diversifizierten Portfolio hinzugefügt werden, aber – wie bei vielen Dingen im Leben – ist Mäßigung der Schlüssel. Ein diversifizierter Ansatz kann eine attraktive Rendite bieten und das Wachstum des Portfolios ermöglichen – was die Erträge in der Zukunft unterstützt und potenziell steigert.

4. Anpassung an die Risiken und Chancen der Märkte. So wie sich das aktuelle Anlageumfeld von der Vergangenheit unterscheidet, wird auch die Zukunft anders sein als heute. Daher ist es wichtig, sich aller Risiken und Chancen des Marktes bewusst zu sein und eine ertragsorientierte Anlagelösung in Betracht zu ziehen, die proaktiv suchen und sich schnell an eventuell auftretende Veränderungen anpassen kann. Schließlich glauben wir nicht, dass die Rendite der einzige Faktor für Anlageentscheidungen sein sollte. Wenn ein Anleger nach Rendite strebt, kann es sinnvoll sein, ihn auf einen stärker diversifizierten Ansatz zu lenken, der eine „nachhaltige“ Rendite anstrebt. Es geht darum, den aktuellen und zukünftigen Einkommensbedarf in Einklang zu bringen.

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