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Teurere Preise? Nicht immer: In den USA sind Gebrauchsgüter seit 20 Jahren rückläufig

DWS-REPORT – Die Preise für Dienstleistungen und Verbrauchsgüter steigen seit jeher weiter – Gebrauchsgüter hingegen legten in den 80er und frühen 90er Jahren zu, kehrten dann plötzlich den Kurs um und sind seit Mitte der 90er Jahre im Durchschnitt weiter gefallen.

Teurere Preise? Nicht immer: In den USA sind Gebrauchsgüter seit 20 Jahren rückläufig

Langsam aber stetig steigen die Inflationsraten in vielen Teilen der Welt. Im Fall der Vereinigten Staaten haben sie bereits Niveaus knapp unter 3 % erreicht. Ein genauerer Blick auf die Zusammensetzung der US-Inflation bietet einige interessante Einblicke, wie unsere „Grafik der Woche“ zeigt.

Grafik
DWS

Die Preise steigen weiterhin stetig im Dienstleistungssektor und mit einer gewissen Volatilität auch bei Verbrauchsgütern. Die Preise für langlebige Güter haben jedoch einen interessanten Trend durchlaufen: Nachdem sie in den 80er und frühen 90er Jahren gestiegen waren, kehrten sie plötzlich um und sind seit Mitte der 90er Jahre im Durchschnitt weiter gefallen.

Mir fallen mehrere Faktoren ein, die diesen Trend erklären könnten: Die Globalisierung könnte ebenso zum Abstieg beitragen wie der technologische Fortschritt. Noch überraschender ist jedoch, dass es den Produzenten der Ware trotz des Preisverfalls gelingt, ihre Gewinnmargen zu halten. Dies ist ein guter Indikator für solide Produktivitätssteigerungen in diesem Sektor.

Weitere Umkehrungen sollten jedoch nicht ausgeschlossen werden. Chinas deflationärer Schock bei langlebigen Gütern zum Beispiel dürfte seinen Höhepunkt bereits überschritten haben. Gleichzeitig könnte der technologische Fortschritt in Form von künstlicher Intelligenz den Preisanstieg im Dienstleistungssektor bremsen. Erwarten Sie nicht, dass Inflation bald zu einem langweiligen Thema wird.

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