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Piazza Affari hält den Atem an. Jetzt ist Berlusconi an der Reihe

Die Finanzplätze warten auf die Rede des Ministerpräsidenten: Zugabemanöver möglich – Banken und Fiat erobern Positionen – Unicredit-Aktiensuperstar vor Vorstand – Märkte applaudieren Safilo – Gesundheit des Luxus bestätigt

Piazza Affari hält den Atem an. Jetzt ist Berlusconi an der Reihe

BERN UND LISSABON HABEN MUT AUF DER PIAZZA AFFARI
JETZT IST BERLUSCONI AM DREH: DAS BIS-MANÖVER MÖGLICH

Die Mailänder Börse fasst Mut. Nach der Intervention der Schweizer Notenbank kam ein weiterer positiver Faktor hinzu, um den Schuss in den Arm der Liste zu rechtfertigen: der glückliche Ausgang der portugiesischen Staatsanleihen-Auktion. Der Ftse Mib Index stieg um 0,58 % auf 17373 Punkte, nachdem er zu Beginn der Sitzung auf 16817 Punkte gefallen war. Die Währungsbehörden von Bern gaben bekannt, dass sie den Interbanken-Zinssatz auf 0,0 % bis 0,25 % gesenkt haben, im Vergleich zu den vorherigen 0,0 % bis 0,75 %, und erklärten auch, dass sie beabsichtigen, den Liquiditätsfluss in das System zu erhöhen Die Maßnahme wirkte sich sofort auf den Devisen- und Staatsanleihenmarkt aus. Der Euro hat gegenüber dem Franken einen Vorteil von 1,111 gestern Abend auf 1,087. Die Rendite der zehnjährigen BTP verliert 6 Basispunkte auf 6,04 % und der Spread zum Bund reduziert sich auf 362 Basispunkte. Inzwischen ist die Nachricht eingetroffen, dass Portugal dreimonatige Anleihen im Wert von 750 Millionen Euro platziert hat (der Höchstbetrag im Vergleich zu den Prognosen): Die Rendite lag bei 4,96 % gegenüber 4,98 % bei der letzten Auktion dieser Wertpapiere. Die Emission wurde zu einem Kurs von 2,6 abgesichert, eine Verbesserung gegenüber 2,4. Nun richten sich die Scheinwerfer auf die Rede, die Silvio Berlusconi bei geöffneten Börsen zunächst im Plenarsaal und dann im Senat halten wird. Der Ministerpräsident wird laut Vorankündigungen darauf abzielen, sicherzustellen, dass die Banken über ausreichende Liquidität verfügen, und dass die nächsten Maßnahmen darauf abzielen, das Wachstum zu unterstützen. Insbesondere in Bezug auf das wirtschaftliche Manöver sollte Berlusconi ankündigen, dass das Ziel der Regierung darin besteht, vor 2014 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und damit die zuvor festgelegte Frist vorwegzunehmen.

BANKEN UND FIAT WERDEN POSITIONEN ERHOLEN
UNICREDIT SUPERSTAR (+5%) VOR DEM KÖRPER

Die an der Piazza Affari gelisteten Banken erholen sich: Banco Popolare steigt um 3,8 % nach Börsenstart um 5 %. Intesa Sanpaolo gewinnt 2 % nach einem Debüt bei -5 %. Unicredit steigt am Tag der Datenpräsentation um 5 %. Heute Morgen nach Börsenschluss gab die polnische Tochtergesellschaft Banca Pekao bekannt, dass sie das Quartal mit einem um 15 % auf 714 Millionen Zloty (252 Millionen Dollar) gestiegenen Nettogewinn abgeschlossen hat, was über den Erwartungen liegt. Monte Paschi ist um 4,5 % gestiegen, BPM um 4,1 %. Ähnliche Erholungsbewegung bei Versicherungsunternehmen: Generali +2,5 %, Fondiaria Sai +3,7 %, Mediolanum +4,9 %. Fiat +0,4 % und Fiat Industrial +1,1 % kehrten ebenfalls den Kurs um. Pirelli steigt um 0,9 %, RBS hat das Kursziel von 8 auf 9 Euro angehoben und den Kauf bestätigt. Der Ölpreis bei der vierten rückläufigen Session in Folge bestraft Eni und Saipem, für die beiden Aktien beträgt der Rückgang etwa 1,5 %. Enel stieg am Tag der Vorstandssitzung um 1,2 %.

TELEKOM (+2,2 %) ZIELT AUF H3G AN? DIE MÄRKTE BERUFEN SAFILO
BESTÄTIGT DIE GUTE GESUNDHEIT DES LUXUS

Telecom Italia sticht ebenfalls mit +2,2 % hervor. Heute berichtet der Corriere della Sera, 3 Italia habe sich zum Verkauf angeboten und angeblich zwei Handelsbanken mit der Suche nach Käufern beauftragt, unter den Interessenten sei der ehemalige Telekommunikationsmonopolist. Safilo (+8%) steigt am Tag nach der Präsentation der Quartalsdaten, die eine Umsatzsteigerung von 2,8% zeigen, besser als der Konsens der Analysten. Das Ebitda stieg um 31 % auf 40 Millionen Euro und der Nettogewinn lag bei 13 Millionen Euro, Analysten hatten mit 10,2 Millionen Euro gerechnet. Die Schulden sanken im Vergleich zu Ende März um 10 % auf 240 Millionen Euro

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