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Moody's senkt Frankreich-Rating, Wirtschaftsminister Moscovici: "Schuld der Vorgängerregierung"

Reaktionen enthalten in Frankreich sowohl von der Regierung, die den Kommentar nur dem Wirtschaftsminister anvertraut hat, als auch von der Presse, die die Geschichte fast brüskiert, indem sie der Ernennung von Jean-François Copé zum neuen Sekretär der UMP mehr Aufmerksamkeit widmet - Moscovici zeigt Zuversicht, und heute Morgen reagiert die Pariser Börse recht gut.

Moody's senkt Frankreich-Rating, Wirtschaftsminister Moscovici: "Schuld der Vorgängerregierung"

Fast ein Jahr nach der Herabstufung durch Standard & Poor's, legt auch Moody's Hand an das Rating Frankreichs: Es tut dies offensichtlich nach unten, senkt den Score von „Triple A“ auf „Aa1“ und bestätigt den negativen Ausblick von François Hollande für das Land.

Die Nachricht löste sofort Reaktionen aus der politischen Welt aus, die, wie erst vor einer Woche beim Cover-Schock des Economist (was vielleicht in gewisser Weise den Weg für Moody's Entscheidung ebnete), nahm es überhaupt nicht gut auf. Obwohl diesmal mehr als Wut, Minimierung überwiegt. „De-dra-ma-ti-ser“ (herunterspielen), schreibt er Le Figaro, die einzige der großen Zeitungen, die die Eröffnung der Website der Geschichte widmet: Für andere ist die wichtigste Neuigkeit die Ernennung von Jean-François Copé zum Sekretär der UMP, der Partei von Sarkozy. Le Figaro, der die Silben artikuliert, definiert somit die von Paris gewählte Linie, die eigentlich nur das Wirtschaftsministerium zu den Nachrichten kommentieren ließ und Präsident Hollande und Premierminister Ayrault bewusst aus der Sache heraushielt.

So war es Minister Pierre Moscovici, ebenfalls er, der bereits letzte Woche im Auge des Sturms für ein Interview mit der Financial Times zum Fall Economist sprach. „Schuld daran sind die Fehler der Vergangenheit, die Situation, die wir von unseren Vorgängern geerbt haben: Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, schwaches Wachstum, wachsendes Defizit“. Der Leiter der Abteilung Bercy schiebt daher die Schuld auf Sarkozys Management, auch wenn er die Entscheidung von Moody's zur Kenntnis nimmt, die betont, dass „die französische Wirtschaft groß und diversifiziert ist, unsere Schulden eine der liquidesten und sichersten in der Eurozone bleiben und wir setzen Notwendige Reformen stehen an.

Am Morgen traf derweil die Nachricht einer möglichen weiteren Herabstufung des Ratings ein, wie Moody's-Analyst Dietmar Hornung gegenüber der Agentur Reuters mitteilte. Auch die Wachstumsprognosen des transalpinen BIP im Jahr 2013 (+0,8 %) beurteilte Hornung als zu optimistisch.

Trotzdem halten sich die Auswirkungen auf die Märkte vorerst in Grenzen: Heute Morgen eröffnete die Pariser Börse ganz leicht niedriger (-0,27 %).. Laut allen von der französischen Presse befragten Analysten wurde die Entscheidung von Moody's allgemein erwartet und von den Finanzmärkten bereits absorbiert.

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