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Merkel: "Beschämend, Flüchtlinge anzugreifen". Ungarn zum Einsatz der Armee

Die Kanzlerin nach den Ereignissen in Heidenau: Der Flüchtlingsnotstand müsse „alle zusammen“ bewältigt werden und es gebe „Nulltoleranz“ für jeden, der Migranten die Menschenwürde abspreche - Unterdessen denkt die ungarische Regierung über den Einsatz der Armee nach, um die Südgrenze des Landes.

Merkel: "Beschämend, Flüchtlinge anzugreifen". Ungarn zum Einsatz der Armee

Die explodierenden Spannungen in Europa wegen des Migrantennotstands. Als "beschämend" bezeichnete Angela Merkel heute den Angriff von Neonazis auf das Aufnahmezentrum Heidenau, die Stadt bei Dresden, in der ein Gebäude, das 600 Asylbewerber beherbergt, Ziel der Gewalt von Rechtsextremisten wurde. Die deutsche Bundeskanzlerin sagte in einer Rede in Heidenau auch, dass die Flüchtlingskrise "alle gemeinsam" bewältigt werden müsse und dass es "Nulltoleranz" gebe für jeden, der Migranten die Menschenwürde abspreche. Zuvor war Merkel von rechtsextremen deutschen Demonstranten herausgefordert worden. 

Unterdessen erwägt die ungarische Regierung den Einsatz der Armee zum Schutz der Südgrenze des Landes. „Die ungarische Regierung und das Kabinett für nationale Sicherheit haben die Frage erörtert, wie die Armee zum Schutz der ungarischen Grenze und der EU-Grenzen eingesetzt werden kann“, erklärte Sprecher Zoltan Kovacs. Ministerpräsident Viktor Orban hat den Sicherheitsrat einberufen, um über neue Maßnahmen zu entscheiden.

In Ungarn kam es zudem in einem Aufnahmezentrum im Grenzgebiet Röszke zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Migranten. Laut Bildern des ungarischen Fernsehens griffen die Agenten mit Tränengas ein, um die Unruhen zu besänftigen. Die Polizei soll 300 bis 400 Migranten zusammengetrieben haben, indem sie sie über ein Megaphon angesprochen hat. Nur um den Exodus von Migranten an der Grenze zwischen Serbien und Ungarn zu stoppen, kündigte der ungarische Polizeichef an, dass über 2.100 Agenten an die Grenze des Landes zu Serbien geschickt werden, wo eine Rekordzahl von Migranten strömt, um das Territorium der EU zu betreten Union. 

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