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Italien pocht bei der EU auf sofortige Vollendung der Bankenunion

Vollendung der Bankenunion, Schaffung der EU-Einlagensicherung, Einsetzung des Superfinanzministers, stärkere Wachstumsförderung, Schaffung des Europäischen Währungsfonds – Italiens Leitlinien in Brüssel

Italien pocht bei der EU auf sofortige Vollendung der Bankenunion

Die italienische Regierung diktiert der Europäischen Union ihre Prioritäten und stellt die Notwendigkeit, die kontinentale Bankenunion endlich zu vollenden, an erste Stelle.

Im europapolitischen Positionspapier nimmt die Exekutive Stellung zur Geldpolitik der EZB, die trotz mittlerweile expansiver Maßnahmen "nicht ausreicht", um das Wirtschaftswachstum zu stützen. In einer Phase, in der die Inflation trotz aller Anstrengungen auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau verharrt und sich die Erholung wieder verlangsamt, soll laut Italien der vorhandene Haushaltsspielraum „voll genutzt werden, um das Wachstum zu stützen“. Die Europäische Union ihrerseits brauche mehr Konvergenz, eine Beschleunigung von Strukturreformen und vor allem eine „Stützung der Binnennachfrage“.

Auf der Grundlage dessen, was in dem Dokument geschrieben steht, schlägt Italien vor, den ESM, den europäischen Stabilitätsmechanismus, in einen „Europäischen Währungsfonds“ umzuwandeln, der den Handlungsspielraum des Systems optimal nutzt und gleichzeitig den Schutzfunktionen der Mitgliedstaaten.

Unser Land gibt grünes Licht für die Einrichtung eines Finanzsuperministers der Eurozone, der die Aufgabe hat, einen Haushalt mit angemessenen Ressourcen zu verwalten und in der Lage ist, eine gemeinsame Finanzpolitik durchzuführen.

In dem neunseitigen Dokument, das nach Brüssel geschickt wurde, fordert die Regierung auch eine größere Symmetrie bei den makroökonomischen Anpassungen, betont, dass „ein Überschuss des Haushaltsüberschusses genauso schädlich ist wie ein Überschuss des Defizits“ und besteht darauf, dass der Haushaltsüberschuss in eine Stützung investiert wird Wachstum durch Schaffung einer „Win-Win-Situation“.

Schließlich befassen sich Palazzo Chigi und das Finanzministerium mit einer der inzwischen wichtigsten Schlachten, die unser Land auf kontinentaler Ebene zu führen gedenkt, nämlich der Vollendung der Bankenunion und der Schaffung einer europäischen Einlagensicherung was „das Funktionieren der Union erheblich verbessern und mehr Effizienz und finanzielle Stabilität gewährleisten würde“. Doch damit nicht genug, denn die neue „Versicherung“ würde auch dazu dienen, das Vertrauen in den Bankensektor zu stärken und Risiken zu reduzieren.

Schließlich besteht die Regierung auf einer gemeinsamen Beschäftigungspolitik und fordert die Einrichtung eines „Mechanismus zur Eindämmung der zyklischen Arbeitslosigkeit und ihrer Folgen“ bei gleichzeitiger Stärkung der „sozialen Dimension Europas“. In diesem Sinne wird die Einrichtung eines gemeinsamen Fonds sowie die Ausgabe von Eurobonds zur Finanzierung der Verwaltung der Kontinentalgrenzen vorgeschlagen.

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