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Italienische Banken bestehen den Test des Währungsfonds, aber nicht den Test der Eurogruppe. Tasche unsicher

Der Währungsfonds fördert italienische Banken, aber die Eurogruppe feuert Torpedos ab und überschattet weiterhin die Zypern-Lösung im Krisenfall: Nach dem gestrigen Schlag setzt Kredit heute auf die Erholung der Aktienmärkte – Piazza Affari eröffnet ungewiss – Auch die Auktion wird erwartet Der Morgen der BTP – Wall Street bringt alle Börsen außer Piazza Affari zum Fliegen

Italienische Banken bestehen den Test des Währungsfonds, aber nicht den Test der Eurogruppe. Tasche unsicher

Die Lebensader der italienischen Banken kommt vom Währungsfonds. So viel zu den „Verbündeten“ der Europäischen Union, die erneut keine Torpedos für das italienische Finanzsystem gescheut haben. Daher dürfte es heute zu der erwarteten Erholung italienischer und spanischer Kredite kommen. Es sei denn, Friendly Fire (sozusagen) verursacht keinen weiteren Schaden. Unterdessen zeigte sich gestern, dass auch an der Börse in Europa mittlerweile zwei Geschwindigkeiten herrschen.

RUNNING WALL STREET, MAILAND UND MADRID NR

In New York schloss der S&P-Index mit einem Plus von 0,78 %, der Dow Jones mit einem Plus von 0,77 % und der Nasdaq mit +0,53 %. Unterstützt wurde die Wall Street durch neue ermutigende Daten zur Entwicklung der US-Wirtschaft. Die Aufträge für langlebige Güter stiegen im Februar überraschend um 5,7 %, während die Immobilienpreise wieder zu steigen begannen: +8,1 %, der stärkste Anstieg der Wohnimmobilienpreise seit Juni 2006.

Die US-Daten haben fast allen Listen die Barrikade verschafft. In Tokio ist der Index heute Morgen offenbar praktisch unverändert. Die Zahl sollte jedoch vor dem Hintergrund gelesen werden, dass heute etwa 80 % der im Topix-Index gelisteten Unternehmen ihre Dividenden zahlen. Hongkong erreicht +0,7 %. Auch London (+0,3 %), Paris (+0,5 %) und Frankfurt (+0,1 %) konnten den gestrigen Anstieg an der Wall Street mitmachen, die sich über die guten Daten aus der US-Wirtschaft freut.

Die negative Ausnahme bildeten die südeuropäischen Börsen: Mailand (FtseMib -0,9 %) und Madrid (-1,9 %) schlossen deutlich tiefer. Athen geht es schlechter – 4 %, da es den Folgen der Zypernkrise ausgeliefert ist. 

Der IWF fördert Banken, die EU nicht

Erst am Abend, bei Börsenschluss, kam es zu einer positiven Resonanz der IWF-Tests, die eine Erholung der Bankaktien begünstigen dürfte. Dank der starken Kapitalausstattung und Liquidität der EZB ist das Bankensystem als Ganzes in der Lage, sowohl einem Szenario gezielter Schocks als auch einem Szenario eines anhaltenden langsamen Wachstums standzuhalten. Zu diesem Urteil kommen die Inspektoren von Christine Lagarde nach einer langen Analyse der Lage der europäischen Banken. Natürlich sei das System „nicht immun gegen die Risiken“, die mit der „anhaltenden Schwäche der Realwirtschaft und der Verbindung zwischen dem Finanzsektor und dem Staatssektor“ verbunden seien, bekräftigt der Internationale Währungsfonds. Die aufsichtsrechtliche Einhaltung internationaler Standards ist jedoch hoch und nähert sich in einigen Bereichen Best Practices an. Die vorläufigen Ergebnisse der Stresstests legen nahe, dass das italienische Bankensystem insgesamt einem Schockszenario standhalten könnte. 

Allerdings besteht im Krisenfall die Gefahr, dass man sich auch für Italien und Spanien mit der „Zypern-Methode“ auseinandersetzen muss, die der Niederländer Jeroem Dijsselbloem, Präsident der Eurogruppe, offen empfiehlt. Seine Thesen wurden gestern keineswegs dementiert, sondern stießen sowohl in der Kommission als auch im Europäischen Parlament auf Konsens. Die Sommervereinbarungen, nach denen der Rettungsfonds ESM im Falle einer systemischen Bankenkrise eingreifen kann und muss, scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben. Vielmehr herrscht die These vor, dass die Rechnung von Aktionären, Anleihegläubigern und gegebenenfalls auch Einlegern bezahlt wird. 

Die politische Krise in Italien und die bevorstehende Abstimmung in Deutschland schwächen somit die Positionen von Mario Draghi, auch wenn sein Schutzschild, was Staatsanleihen betrifft, immer noch funktioniert. 

DIE BOTS HABEN GEHALTEN. HEUTE IST DIE BTP AN DER REIHE

Auch dank des Erfolgs der BOT-Auktion (8,5 Milliarden 6-Monats-Anleihen mit sinkenden Zinsen platziert) sank die Rendite des 10-jährigen BTP auf 4,57 % bei einem Spread von 323 (-3 Basispunkte). Heute endet die anspruchsvollste Auktion: Die neue 5-jährige (Kupon 3,50 %, wie die vorherige Benchmark) im Wert von 3-4 Milliarden wird angeboten, die zehnjährige (Mai 2023) für 2-3 Milliarden. Der Euro blieb den ganzen Tag über stabil bei 1,285 gegenüber dem Dollar.

VIA CRUCIS FÜR BANKEN. UND TELEKOMMUNIKATION 

Auf der Piazza Affari litten die Banken: Unicredit und Intesa verloren jeweils 2 %. Banco Popolare -2 %, Ubi -3 %, MontePaschi -2,8 %. Pop.Milano schloss mit einem Plus von 1,4 %, nachdem der Vorstand gestern beschlossen hatte, den Prozess der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft zu beschleunigen. Besonders hervorzuheben ist der starke Rückgang von Telecom Italia, der mit 5,4 % am Boden liegt, bestraft durch die Herabstufung der Bank of America auf eine Underperformance von neutral. Bei den Versicherungen verlor Generali 1 %, Unipol -0,5 %.

Unter den Industriewerten fiel Fiat um 2,4 %, Fiat Industrial hingegen legte um 0,9 % zu, Finmeccanica fiel mit einem Verlust von 3 %, StM +1,2 %. Pirelli stieg um +1,4 % und wurde von SocGen zum Kauf aus der Warteliste ermutigt. Enel fiel um 1,5 %, Eni -0,8 %. Positiv Ferragamo +0,8 % und Parmalat +1,3 %. 

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